Schutz und Segen, bitte

Taufe mit Inhalt füllen

Je mehr Schutz von oben, desto besser: Eltern wollen ihr Kind in der Kirche gesegnet haben. Manche sehen die Taufe (bloss) als religiöses Dekor einer Familienfeier. In den postmodernen Umständen sucht das Landeskirchen-Forum LKF den Kern der Taufe – und dass Kirche dabei Kirche bleibt.

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In seinem neusten Bulletin geht das reformierte Netzwerk LKF auf den Trend ein, Taufe zunehmend individuell zu gestalten. Den Wünschen der Eltern soll der Pfarrer entsprechen. Pfr. Richard Stern schildert im Editorial des Bulletins, was er in Taufgesprächen erlebt. «Oft musste ich feststellen, dass die Taufeltern keinen Bedarf an christlichen Inhalten hatten. Sie wollten nicht den Glauben leben und weitergeben, sondern eher eine Art von christlichen Werten.» Wie können sie dann versprechen, ihr Kind im christlichen Glauben zu erziehen.

Den Faden später aufgenommen

Anderseits hat Richard Stern mehr und mehr mit Erwachsenen zu tun, die den früher abgerissenen Faden aufnehmen und sich vergewissern wollen, was es mit dem Glauben auf sich hat. Stern ist überzeugt: «Taufbestätigung und Erwachsenentaufe werden uns in Zukunft noch mehr beschäftigen.»

«Taufe ohne Glauben?»

Zu diesen Fragen und zur Handhabung der Taufe in reformierten Kirchgemeinden führt das Landeskirchen-Forum am Samstag, 3. November, in Liestal, eine Tagung durch. Den Hauptvortrag hält der aus Basel stammende Neutestamentler Peter Wick, Professor in Bochum. Der provozierende Titel: «Taufe ohne Glauben? Glaube ohne Entscheidung?»

Der Gehalt des Sakraments

Die vierköpfige Vorbereitungsgruppe der Tagung legt die Spannungsfelder um die Taufe im eben erschienenen LKF-Bulletin dar. Sie ist überzeugt: «Wir brauchen Gottes-Zeichen, dass Gnade sichtbar, Glaube erfahrbar wird.» Taufe und Abendmahl sind die zwei Sakramente der reformierten Kirche. «Im Sakrament steckt die gewaltige Verheissung, dass sich Gott durch das Wirken Christi und des Heiligen Geistes für uns gibt und wir an ihm und seiner Gnade teilhaben können.»

Eltern informieren

Dass dies im reformierten Taufgottesdienst oft nicht mehr zur Sprache kommt, ruft nach neuen Schritten in der Gemeindearbeit. Die LKF-Vorbereitungsgruppe erwähnt Glaubens- und Erziehungkurse für Eltern. Manche sind dankbar dafür: «Wir verstehen jetzt besser, was wir am Taufstein versprechen.»

Das LKF will den Zusammenhang von Taufe und Glaube aufzeigen. «In der Taufe sollen das Bekenntnis zur Nachfolge Christi und die Aufnahme in die Kirche erkennbar sein… Die ernsthafte Unterscheidung von Taufe und Segnung, die Taufe von Menschen verschiedenen Alters sowie passende Formen der Tauferinnerung und Taufbestätigung öffnen die Tür zu neuen Räumen.»


Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet / LKF

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