Ferien und Gott

«Ich packe meinen Koffer und nehme mit...»

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Das Spiel Kofferpacken ist bekannt. Jeder zählt etwas auf, das er mitnehmen würde – egal, wie unsinnig es ist. Die Liste wird immer länger. Und jeder Mitspieler muss alles aufzählen, was von den anderen bereits genannt wurde. Soweit das Spiel: Aber was sollten wir tatsächlich mitnehmen in unseren Urlaub mit Gott?

Zum Glück ist «Kofferpacken» nur ein Spiel. Denn wenn Erfolg wirklich bedeuten würde, so viele Gegenstände wie nur möglich mit in den Urlaub zu nehmen, hätten wir eigentlich schon verloren. Es geht doch gar nicht darum, möglichst viele Dinge in unsere Ferien mitzunehmen, sondern zu schauen: Was bringt mir wirklich Erholung? Was hilft mir weiter? Das Internet hält dazu unendlich viele Listen bereit. Sie reichen von Sonnencreme bis hin zu Volleybällen.

Aber gibt es auch Tipps für Christen, die sich einerseits erholen möchten und andererseits ein Highlight suchen, das sie auch geistlich weiterbringt? Eine kleine Auswahl an Ideen folgt hier.

Gottesdienste – suchen oder vermeiden

Einer der typischen «christlichen» Tipps lautet: Besuchen Sie einen Gottesdienst. Daran ist auch im Urlaub kaum etwas verkehrt. Tatsächlich ist es mehr als eine gute Gewohnheit, sich sonntags unter Gottes Wort zu begeben. An einem anderen Ort (fast) dieselbe Botschaft von einer anderen Person zu hören, kann wirklich inspirierend sein. Das passiert allerdings nicht automatisch. Sie sollten es schon einplanen. Wenn Sie allerdings bereits «angezählt» sind, also als Vollzeitlerin oder Mitarbeiter einfach einmal Abstand brauchen, dann gönnen Sie sich gern einmal eine Auszeit. Gottesdienst ist keine Pflichterfüllung. Manchmal ist es bereichernd, den nächstmöglichen Gottesdienst zu besuchen – und manchmal ist Abstinenz die bessere Wahl.

Hören und lesen – was Sie wollen

Im normalen Alltag fallen immer wieder Aktionen herunter: das Buch, das Sie lesen wollen, ist einfach zu lang – der Podcast zum Hören ist super, allerdings finden Sie keine Zeit dafür – die Idee, einmal in der Bibel nachzulesen, was Sie beschäftigt, ist gut, aber wann sollten Sie das tun? Natürlich können Sie sich jetzt einen riesigen Stapel an Büchern und Infos mit in den Urlaub nehmen. Und Sie können sich damit die berufliche To-Do-Liste verlängern, die Sie auch schon nicht schaffen. Aber Sie können sich genauso endlich einmal Zeit nehmen für das, was im Arbeitsalltag immer wieder untergeht. Lesen Sie doch endlich einmal die Biografie, die Sie schon immer lesen wollten. Hören Sie den Podcast, der Sie eigentlich jedes Mal begeistert. Oder nehmen Sie sich einfach einmal vor, im Urlaub «Jesaja» zu lesen. Das sind nur 66 Kapitel bzw. drei Stunden Lesezeit.

Lassen Sie Ihre Wunden heilen

Der Alltag schlägt Wunden und bringt Verletzungen. Das geschieht in der Gemeinde, im Beruf, in der Familie und auch in der Ehe. Urlaub kann hier für Abstand sorgen. Allerdings ist Abstand nicht automatisch Heilung. Nehmen Sie sich die Zeit, einmal ohne Erwartungsdruck darüber nachzudenken. Reden Sie mit Gott, sprechen Sie mit Ihrem Partner. Erleben und geniessen Sie die Zeit zu zweit bzw. als Familie oder auch allein für sich. Feiern Sie diese besonderen Momente. Und bringen Sie zwischendrin das zur Sprache, was schon länger ansteht. Es mag sich zuerst nicht besonders gut anfühlen. Aber Sie werden aus ihrem Urlaub nach Hause kommen in dem Gefühl: Ich bin einen Schritt vorangekommen.

Das Leben feiern

Viele wollten, dass das biblische Buch Prediger gar keinen Platz im Buch der Bücher findet. Es schien ihnen zu diesseitig. Dabei fasst der «Prediger» das zusammen, was das menschliche Erleben ausmacht: Leben, das auch jetzt schon sinnvoll ist. Freude, Verantwortung, Sexualität. Und bis in den Urlaub hinein gilt das Motto des Predigers: «Er hat alles vortrefflich gemacht zu seiner Zeit, auch die Ewigkeit hat er ihnen ins Herz gelegt — nur dass der Mensch das Werk, das Gott getan hat, nicht von Anfang bis zu Ende ergründen kann» (Prediger, Kapitel 3, Vers 11). Tatsache ist, dass das Leben sich nicht bis ins Detail ergründen lässt. Aber es lässt sich trotzdem überall finden: in Begegnungen mit Menschen und in Begegnungen mit Gott.

Reset

Urlaub ist nicht automatisch das Highlight des Jahres. Aber er ist eine echte Chance für das, was im Computerbereich «Reset» genannt wird. Eine echte Unterbrechung. Einen Neustart. Das Wissen: Gott geht weiter mit mir durchs Leben. Wenn ich jetzt Kofferpacken spiele, dann pack ich in meinen Koffer «Jesus». Nicht, weil sich das besonders fromm anhört, sondern weil er derjenige ist, der mein Leben segnet und bereichert – selbst im Urlaub.

Zum Thema:
Jesus als Vorbild: Die Zeit richtig nutzen
Tipps für den Corona-Alltag: Zuversicht in der Krise
20 Überlebenstipps: Wie aus der Quarantäne eine fruchtbare Zeit werden kann

Datum: 12.08.2020
Autor: Hauke Burgarth
Quelle: Livenet

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