Heiko Herrlich

«Ich bin auch nur ein Mensch»

Heiko Herrlich, aktueller Trainer von Bayer 04 Leverkusen, steht immer wieder öffentlich zum christlichen Glauben. Da erwartet man nicht, dass er sich eine recht unsportliche Aktion erlauben würde... Doch seine Reaktion zeigt uns, dass es auch für uns Hoffnung gibt, wenn wir Fehler machen.

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Heiko Herrlich (Bild: Facebook)
Heiko Herrlich war 1995 mit elf Millionen D-Mark der teuerste Transfer der Bundesliga. Der aktuellen Trainer von Bayer 04 Leverkusen legte eine steile Karriere hin und heimste 1997 mit Borussia Dortmund den Weltpokal ein. Dabei stand sein Glaube immer an erster Stelle. Als im Jahr 2000 bei ihm ein bösartiger Hirntumor diagnostiziert wurde, zweifelte Herrlich nicht an Gott. Er sagte sich: «Wenn das Gottes Weg ist, dann gehe ich ihn mit.» Er betete für seine Heilung und vertraute Gott.

Der ungewisse Ausgang seiner Krankheit veranlasste den Fussballer dazu, zwischenmenschliche Probleme zu klären und Menschen um Verzeihung zu bitten. «Danach ging es mir besser. Ich war glücklich und zufrieden und ganz ich selbst», erklärt Herrlich. Auch seine grossen Ängste vertraute er Gott an. Dieser schenkte ihm Kraft, die Situation auszuhalten. Der Tumor konnte erfolgreich behandelt werden.

Unverzügliche Entschuldigung nach Fauxpas

Doch der Glaube macht aus einem Menschen keinen Heiligen. Das zeigte eine recht unsportliche Aktion, die sich Herrlich Ende Dezember während eines Pokalspiels leistete. Er liess sich an der Seitenlinie nach einer minimalen Berührung von einem gegnerischen Spieler sehr theatralisch fallen, worauf es unter anderem von der Presse nur so Kritik hagelte.

Er entschuldigte sich jedoch gleich nach dem Spiel und ergänzte in einem Interview mit dem Kölner Stadt Anzeiger: «Ich habe mich geschämt. Ich wurde kritisiert und verhöhnt. Zurecht! Wir sind alle Menschen. Ich bin auch nur ein Mensch. Es war wohl nicht der grösste Fehler, den ich in meinem Leben gemacht habe. Und ich fürchte, es werden auch noch mal andere kommen…»

Fehler machen erlaubt

Ist Fehler machen als Christ überhaupt erlaubt? Definitiv ja. Wie heisst noch so schön der Spruch: Gemeinden sind keine Galerie von Heiligen, sondern eine Werkstatt für fehlhafte Menschen. Fehler machen ist erlaubt, das sieht man schon in der Bibel an unzähligen Beispielen: David, der als «Mann nach Gottes Herzen» bezeichnet wird, beging nicht nur Ehebruch, sondern liess gleich den Mann der Geliebten ermoden, um ihre Schwangerschaft zu vertuschen. Jona, Gottes Prophet, wartete hämisch darauf, dass eine Stadt voller Menschen vom Feuer zerstört würde. Und Petrus, auf dem später die christliche Kirche gegründet wurde, verleugnete Jesus drei Mal. Was macht dann den Unterschied aus zwischen einem Christ und jedem anderen, wenn jeder Fehler begehen darf?

Zweite Chance ohne falschen Stolz

Der Unterschied ist zum einen, dass Christen versuchen, jeden Tag Jesus ähnlicher zu werden. Unterstützung bekommen sie darin durch Gott selbst und seinen Heiligen Geist. Und ein weiterer Unterschied liegt in der Reaktion, die wir auch in Heiko Herrlich sehen: Es gab keinen falschen Stolz, kein Vertuschen der Situation. Er gab vielmehr seinen Fehler direkt zu und bat um Verzeihung. Wer Fehler macht, diese aber bereut und Gott sowie die betroffenen Menschen um Verzeihung bittet, der findet bei Gott nicht nur Vergebung, sondern Gott verspricht sogar, dass er «uns von allem Bösen reinigen» wird (1. Johannes, Kapitel 1, Vers 9) und uns hilft, den gleichen Fehler nicht wieder zu begehen. Deshalb wurde David zum «Mann nach Gottes Herzen» und Petrus durfte zur Grundlage der weltweiten Kirche werden.

Das ist die gute Nachricht für alle, die Gott folgen wollen und trotzdem Fehler begehen. Nicht zuletzt Heiko Herrlich.

Zum Thema:
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Datum: 16.01.2018
Autor: Raphael Willen / Rebekka Schmidt
Quelle: Christliches Medienmagazin pro / Kipa / Kölner Stadt Anzeiger / Livenet

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