«Unkontrollierte Euthanasie»

Drei belgische Ärzte wegen Sterbehilfe verklagt

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Erstmals seit Eintreten des Euthanasiegesetzes im Jahr 2002 müssen sich drei belgische Ärzte vor Gericht verantworten. Ihnen wird vorgeworfen, eine Frau vergiftet zu haben. Ein weiterer Arzt gab zu, bereits 140 Menschen beim Sterben geholfen zu haben.

Die drei vor Gericht stehenden Ärzte leisteten 2010 einer 38-Jährigen Sterbehilfe, hätten dabei jedoch nicht die vom Euthanasiegesetz vorgeschriebenen Bedingungen und Verfahren eingehalten, heisst es. Die Angehörigen der Frau, die Anklage erhoben haben, erklärten, dass es sich um «amateurhafte Euthanasie» gehandelt habe.

Eine Tat des Mitleids?

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Marc Van Hoey
Auch einem vierten Arzt, Dr. Marc Van Hoey, droht ein Prozess. Die belgischen Behörden untersuchen einen Fall, bei dem 2015 Van Hoey einer Seniorin Sterbehilfe geleistet hatte, die nicht über den Tod ihrer Tochter hinwegkam. Der Arzt selbst empfindet keine Reue über das, was er getan hat. Gegenüber Daily Mail erklärte er, insgesamt an 140 Menschen aktive Euthanasie durchgeführt zu haben.

Allerdings sei es «niemals leicht» gewesen, das Leben eines Menschen zu beenden. Er sei kein Sadist. «Es ist eine Tat des Mitleids, eine Handlung der Empathie», so Van Hoey. Solange die Untersuchungen im Fall Van Hoey andauern, ist ihm allerdings verboten, weiteren Patienten Sterbehilfe zu leisten.

Freiheit und Selbstbestimmung zu wichtigsten Werten geworden

Die Nachricht über die drei Ärzte, die nun vor Gericht stehen, haben Christen in Belgien sehr positiv aufgenommen, ist es doch neben den Niederlanden das einzige Land, in dem aktive Sterbehilfe seit 2002 offiziell – sogar unter gewissen Bedingungen an Minderjährigen – erlaubt ist. Laut Bruder Rene Stockman, dessen katholischer Orden diverse psychiatrische Heime in Belgien unterhält, sei Euthanasie im Land bisher «unkontrolliert» durchgeführt worden.

«Wir können nur hoffen, dass dieser Fall die Menschen dazu einlädt, darüber nachzudenken, in welche Richtung sie die Gesellschaft führen wollen, wo absolute Freiheit und Unabhängigkeit und Selbstbestimmung zur absoluten Nummer eins der Werteskala geworden sind», erklärte Stockman gegenüber dem Catholic News Service.

Zum Thema:
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Datum: 13.12.2018
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Christian Today / grenzecho.net

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