In südlichem Land der Bibel

Sudan: Freundlicheres Gesicht für christliche Minderheit

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Die Regierung des Sudan erleichtert das Leben der christlichen Minderheit erneut. Unter anderem soll die Todesstrafe für Menschen, die den Islam verlassen, abgeschafft werden. Im Süden des Landes lebt eine beträchtliche Zahl sudanesischer Christen.

Der Sudan ist ein Land der Bibel, bereits die Nachkommen von Noah (durch seinen Enkel Kusch) liessen sich im heutigen Sudan nieder. Für Christen und verschiedene Ethnien sah es aber in den letzten Jahrzehnten schlecht aus.

Das ändert sich nun zusehends: Die sudanesische Regierung kündigt an, die Todesstrafe für Menschen, die den Islam verlassen haben, abzuschaffen. In der Vergangenheit wurden nach geltendem Scharia-Recht mehrere sudanesische Bürger verurteilt und hingerichtet.

Mohamed Hassan Arabi, Parlamentarier und Mitglied der «Forces for Freedom and Change» (FFC): «Die Strafe für das Verlassen einer Religion gefährdet die Meinungs- und Glaubensfreiheit und untergräbt den sozialen Frieden und die Stabilität der Gesellschaft.»

Neu auch Kommission für Religionsfreiheit

Zudem wird eine unabhängige nationale Kommission für Religionsfreiheit und ein Ministerium für Frieden und Menschenrechte eingerichtet. Damit soll «das Prinzip der friedlichen Koexistenz im Land bekräftigt werden», schreibt die Regierung in einer Erklärung.

Mohaned Mustafa El Nour, Anwalt und Menschenrechtsverteidiger, spricht von einem grossen Schritt für das mehrheitlich muslimische Land. «Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Kommission gegen die in allen Bundesstaaten begangenen Missbräuche vorgehen und alle Religionsgemeinschaften im Sudan schützen wird.»

Beträchtliche Zahl sudanesischer Christen

Yasir Arman, der stellvertretende Führer und Chefunterhändler der politischen Partei SPLM-N (Sudanesische Volksbefreiungsbewegung Nord), die mit der Übergangsregierung Friedensgespräche führt, erklärt, dass diese Kommission wichtig ist, «weil es in beiden Gebieten eine beträchtliche Anzahl sudanesischer Christen gibt, so dass dies eine wichtige Frage ist, die gelöst werden muss».

Die SPLM-N hat ihren Sitz im Süden des Landes, in den überwiegend christlich geprägten Staaten Südkordofan und Blue Nile. Sie kämpfte einst gegen den Diktator und Christenverfolger Omar al-Bashir und die Selbstbestimmung der Menschen in den Nuba-Bergen. Seit dem Sturz erfolgten nun bedeutende Annäherungen.

Bereits im März waren Erleichterungen eingeführt worden, indem beispielsweise beschlagnahmte Kirchen ihren Gemeinden zurückgegeben wurden und Kommissionen aufgelöst wurden, durch welche Regierungsbeamte die Geschicke der Kirchen lenkten.

Auf dem Weltverfolgungsindex von Open Doors steht der Sudan aktuell an siebter Stelle unter den Ländern, in denen Christen am stärksten wegen ihres Glaubens verfolgt werden – durch die gegenwärtigen Verbesserungen dürfte sich das Land aber in eine freundlichere Richtung bewegen.

Zum Thema:
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Datum: 26.05.2020
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Premier / Christian Post / Open Doors

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