«Wir brauchen Gebet»

Früherer Heilsarmee-Offizier kandidiert wieder

Christsein und Politik gehören nach Meinung von Frank Heinrich zusammen. «Man muss nicht alles gutheissen, was Politiker machen», so der CDU-Bundestagsabgeordnete, «aber man sollte sich über die laufende Politik informieren und nicht aus Unkenntnis schlecht darüber reden, ganz gleich, um welche Partei es geht.»

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CDU-Abgeordneter Frank Heinrich
Frank Heinrich kandidiert im laufenden Bundestagswahlkampf zum dritten Mal für die CDU im Wahlkreis Chemnitz, den er bereits 2009 und 2013 gewann. Im Deutschen Bundestag ist er Obmann der CDU/CSU-Fraktion im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe sowie stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

Vor seinem Wechsel in die Politik war Frank Heinrich Offizier der Heilsarmee. Von 1997 bis 2009 leitete er zusammen mit seiner Frau das Heilsarmeekorps in Chemnitz. Bis 1995 war er als Sozialarbeiter verantwortlich für sozialmissionarische Dienste der Heilsarmee in Freiburg. 1997 wurde er als Heilsarmee-Offizier ordiniert.

Gott mit den Talenten dienen

«Das war schon ein richtig riesiger Schritt. Vergleichbar vielleicht mit einem Wechsel aus der Bezirksliga in die Bundesliga», sagt Frank Heinrich mit Blick auf seinen Wechsel in die Politik. «In dieses mindestens zwei Nummern zu grosse Paar Schuhe musste ich erstmal reinwachsen.» Aber als Abgeordneter könne er mit seinen Talenten Gott dienen. «Ich habe auf mein Herz gehört, als es um die Frage ging, ob ich in die Politik gehen soll. Ich erlebe bei meiner Arbeit, wie ich für die Menschen meines Wahlkreises oder für Menschen in Not etwas tun kann. Das ist auch eine Form der Reich Gottes Arbeit.»

Kein Schwarz oder Weiss in der Politik

An Christen und christlichen Gemeinden appelliert Frank Heinrich, dass sie für die Menschen beten, die im politischen Bereich engagiert sind. «Wir brauchen Gebet. Auch der Apostel Paulus hat dies den Gemeinden seiner Zeit nahegelegt. In der Politik gibt es eine Notwendigkeit des Kompromisses. Wenn man sich in die Materie eines Themas oder einer Gesetzesvorlage einarbeitet, sind die Dinge oft nicht mehr nur Schwarz oder Weiss.»

Abgeordnete müssten immer wieder für oder gegen Vorlagen entscheiden, die sie nicht zu 100 Prozent befürworten oder ablehnen. Manchmal seien es auch nur 55 oder 60 Prozent der Inhalte, die eine Entscheidung ausmachten. Genau an dieser Stelle brauchten Politiker Verständnis und vor allem Gebet um Weisheit.

Die richtige Herzenshaltung fürs Gebet

Um für die Menschen beten zu können, brauche es allerdings eine Haltung des Respekts und der Liebe. Diese bekommen nur wenige in die Wiege gelegt. Da hilft es, sich gut zu informieren. Zum Beispiel darüber, wie eigentlich der Alltag eines Bundestagsabgeordneten aussieht. Oder aber, welche Themen gerade auf der Agenda stehen. «Ich finde es schade, wenn Christen sich nur dann zu Wort melden, wenn es um Abtreibung, Homosexualität oder Israel geht. Es gibt Christen, die sich auf der einen Seite möglichst wenig Staat in vielen Lebensbereichen wünschten. Wenn es aber um für sie wichtige Themen gehe, erwarten sie ein starkes staatliches Handeln», so Heinrich.

Besonders für die kommenden vier Jahre wünscht sich Frank Heinrich, dass Christen positiv über Politiker reden. Und sich damit klar von denen unterscheiden, die «morgens am Frühstückstisch oder abends am Stammtisch über Politiker schimpfen.» Nur so könne man auch mit der rechten Herzenshaltung für Menschen, die sich politisch engagieren, beten.

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Datum: 17.09.2017
Autor: Norbert Abt
Quelle: Livenet

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