«Soldaten Christi» in 127 Staaten

Die Heilsarmee startet in der Slowakei

Zum 1. September wird die Heilsarmee ihre Fahne auch über der Slowakei wehen lassen. Damit ist die evangelische Freikirche dann in 127 Staaten weltweit sozial und evangelistisch tätig. Dies gab der internationale Leiter General André Cox bekannt.

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Roma-Familie in der Slowakei

Die «Soldaten Christi» wurden vor 150 Jahren in England von William Booth gegründet. Seitdem engagieren sie sich besonders unter Randgruppen und sozial Benachteiligten. Unter dem Motto «Suppe, Seife, Seelenheil» bringen sie ihnen die Liebe Gotts nahe. Ihre militärisch erscheinenden Strukturen sollten dabei schnelle und wirksame Hilfe in sozialen Brennpunkten ermöglichen.

Die Vorbereitung

Drei christliche Gemeinden in der Slowakischen Republik interessieren sich bereits seit Sommer 2013 für eine Gründung der Heilsarmee. Ihre theologischen Überzeugungen und Gottesdienstformen ähneln denen der Freikirche, ausserdem begrüssen sie deren soziales Engagement. So wurde im August 2014 die Heilsarmee zunächst als gemeinnütziger Verein in der Slowakei eingetragen. Die Kapitäne Vitaly und Inna Chiriac, Offiziere des Ost-Europa-Territoriums, wurden inzwischen beauftragt, die Gründungsarbeit zu leiten. Sie werden Anfang August in die slowakische Hauptstadt Bratislava ziehen, um die letzten Vorbereitungen für die offizielle Eröffnung der Heilsarmee in der Slowakei am 1. September zu treffen.

Das Ziel

Neben der freikirchlichen Gemeindearbeit sieht die Heilsarmee besonders die Not der Roma-Gemeinschaft als ihre Aufgabe. In der wirtschaftlich schwächeren und von Vorurteilen geprägten Gesellschaft der Slowakei stehen die Roma am Rande, werden ausgegrenzt, erhalten kaum Hilfs- und Bildungsangebote. Gleichzeitig machen sie einen signifikanten Anteil der Bevölkerung aus. Erste soziale Angebote der Gemeinden bestehen bereits, doch die Arbeit kann und soll noch deutlich intensiviert werden.

Land und Leute

Die Slowakei ist eine parlamentarische Republik. Haupt- und gleichzeitig grösste Stadt ist Bratislava. Seit 2004 gehört das Land zur Europäischen Union, seit 2009 zur Eurozone. 80 Prozent der 5,4 Millionen Einwohner sind Slowaken und immerhin zwei Prozent Roma. Über 60 Prozent der Bevölkerung sind römisch-katholisch, ungefähr 30 Prozent konfessionslos und zehn Prozent protestantisch, freikirchlich oder orthodox. Politisch und wirtschaftlich leben die Slowaken mit der Spannung, dass sich viele weiter für den Westen öffnen wollen, gleichzeitig aber etliche auf eine Balance zwischen West- und Ostkontakten drängen. Die geplante Arbeit der Heilsarmee wird anfänglich wohl kaum öffentlich wahrgenommen werden, allerdings begegnet sie einer echten Not, auf die das Land bisher noch keine Antwort gefunden hat.

Website:
Heilsarmee Schweiz
Heilsarmee Deutschland

Zum Thema:
150 Jahre Heilsarmee: «Wir dürfen uns nicht auf den Lorbeeren ausruhen»
Trotz mehr
«J+S»-Geldern: Adonia, Heilsarmee und VBG noch nicht gerettet

Datum: 02.08.2015
Autor: Hauke Burgarth
Quelle: Livenet / Heilsarmee

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