Nach jahrelangem Gebet

Wie Amsterdams Rotlichtviertel grün wurde

Zoom
Veränderung im Rotlichtviertel in Amsterdam (Bild: Facebook)
Seit Jahren haben Christen in Amsterdam für das berüchtigte Rotlichtviertel der Stadt gebetet, ein Bezirk in der Altstadt mit vielen Bordellen. Veränderung brachten nun nichtchristliche Organisationen – doch es ist eine Gebetserhörung.

Nach dem Scheitern der Legalisierung von Prostitution im Jahr 2000, durch die Sexarbeiter eigentlich vor organisiertem Verbrechen geschützt werden sollten, beschlossen die Stadträte von Amsterdam, dass es nun an der Zeit sei, die «richtige Sorte» von Menschen in ihre Stadt zu ziehen. Die Besucher sollten wegen der Kultur und der Geschichte kommen und nicht wegen Sex und Drogen. Amsterdams Bürgermeisterin Femke Halsema führte die Säuberungsaktion des berüchtigten Rotlichtviertels an, durch die der Menschenhandel bekämpft und die Innenstadt für ihre Bewohner verjüngt werden sollte.

Veränderung durch die Pandemie

Doch nicht jeder wollte diese Veränderung – vor allem nicht diejenigen, die von dem angeblichen Jahresumsatz von einer Milliarde Euro der Sex- und Drogenindustrie profitierten. Die Lockdowns zwangen die Bordelle zur Schliessung. Viele der 7'000 Amsterdamer Sexarbeiter wurden gezwungen, in ihre Heimat nach Osteuropa und nach Südamerika zurückzugehen. Weil sie plötzlich ohne Einkommen waren, wandten sich einige Frauen an christliche Dienste, um Nahrungsmittel und Unterkunft zu erhalten. Zudem ergriffen sie die Gelegenheit, um der Prostitution zu entfliehen und einen neuen Job zu erlernen.

Junge Umweltschützer sahen eine Gelegenheit, die Innenstadt von unten nach oben zu transformieren. Sie benannten das Rotlichtviertel in Grünlichtviertel um und entwickelten einen Plan, um das Stadtzentrum nachhaltiger zu gestalten. Dazu brachten sie sogar grüne Lichter an und begrünten die Gehwege und Dächer. «Auf diese Weise sorgen wir für eine positive Wirkung und wir zeigen, dass wir gemeinsam Veränderungen bewirken!», erklärten sie. «Wir wollen ein Exempel für ganz Niederlande und sogar für die Welt setzen, denn wenn dies hier möglich ist, dann kann es überall getan werden!»

Eine Antwort auf die Gebete?

Selbst wenn dieses Projekt keine «christliche Initiative» ist, könnte es dennoch eine Antwort auf die vielen Jahre des Gebets sein, dass «Gottes Reich» in Amsterdams Rotlichtbezirk hereinbricht?

Zur Website:
Greenlight District

Zum Thema:
Erfahrungen einer Nacht: Maskenpflicht im Rotlichtmilieu
Schulung bei Rahab Olten: «Prostitution ist Gewalt an Frauen»
Gefangen im Rotlichtmilieu: Die Gesichter hinter der Prostitution

Datum: 02.01.2023
Quelle: Joel-News

Glaubensfragen & Lebenshilfe

Diese Artikel könnten Sie interessieren

Leihmutterschaft
«Gebärmutter zu vermieten. Suche: Paar mit Kinderwunsch. Biete: Neun Monate Unterkunft für einen Embryo mit Vollpension. Miete gesamt 12000 CHF.» So...
Auf Platz 2 hinter China
Jeder Vierte in Deutschland bezeichnet sich selbst als nicht-religiös oder atheistisch. Das geht aus einer Umfrage in acht Nationen hervor. Nur in...
Ganz ohne Angst
Locker und in jugendlicher Sprache erzählt Tabea Tacke in «Fearless – 24 mutige Vorbilder aus der Bibel» die Geschichten von zwölf Männern und zwölf...
Krieg gegen die Ukraine
Am 7. Januar feiern die orthodoxen Christen Weihnachten. Russlands Präsident Putin will, dass zum Fest die Waffen seiner Armee in der Ukraine...

AKTUELLE NEWS

Benedikt XVI.
Benedikt XVI. war nach 500 Jahren der erste deutsche Papst. Mit ihm sass von 2005 bis 2013 ein Intellektueller und Theologe von Weltformat auf dem Stuhl Petri. Nun ist der Papa Emeritus im Alter von 95 Jahren gestorben.
Benedikt XVI.
Benedikt XVI. war nach 500 Jahren der erste deutsche Papst. Mit ihm sass von 2005 bis 2013 ein Intellektueller und Theologe von Weltformat auf dem Stuhl Petri. Nun ist der Papa Emeritus im Alter von 95 Jahren gestorben.
Leihmutterschaft
«Gebärmutter zu vermieten. Suche: Paar mit Kinderwunsch. Biete: Neun Monate Unterkunft für einen Embryo mit Vollpension. Miete gesamt 12000 CHF.» So könnte die Anzeige einer Leihmutterschaft, die in Europa noch verboten ist, aussehen.
Allianzgebetswoche 2023
Christen sind zur Freude aufgerufen – doch was bedeutet das? Darum geht es in der diesjährigen Allianzgebetswoche vom 8. bis 15. Januar 2023. Livenet veröffentlicht die täglichen Andachten, heute mit SEA-Generalsekretärin Viviane Krucker-Baud.
Auf Platz 2 hinter China
Jeder Vierte in Deutschland bezeichnet sich selbst als nicht-religiös oder atheistisch. Das geht aus einer Umfrage in acht Nationen hervor. Nur in China sind mehr Menschen nicht religiös.
Steigende Tendenz
Der jährliche Bericht über die religiösen Gemeinschaften Israels ergibt, dass die christliche Bevölkerung um zwei Prozent gewachsen ist. Somit macht ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung des Landes rund 1,9 Prozent aus.
Ganz ohne Angst
Locker und in jugendlicher Sprache erzählt Tabea Tacke in «Fearless – 24 mutige Vorbilder aus der Bibel» die Geschichten von zwölf Männern und zwölf Frauen aus dem Buch der Bücher.

Anzeige

Kommentar

Regula Lehmann: Empörung ist billig
Wir befinden uns inmitten der Fastenzeit vor Ostern. Livenet-Kolumnistin Regula Lehmann fastet...

Ratgeber

Zielbewusst und entspannt Gute Vorsätze für 2023
Die ruhigere Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr scheint dazu einzuladen, dass man sich überlegt...