Ornamentboden entdeckt

Hinweis auf Jerusalems zweiten Tempel gefunden

Eine archäologische Entdeckung am Tempelberg belegt, dass der in der Bibel beschriebene Tempel vor 2000 Jahren an diesem Ort gestanden hat. Im «Bauschutt», der aus illegalen Arbeiten an dieser Stätte stammt, wurden farbige Steine gefunden. Wieder in der ursprünglichen Form zusammengestellt, entpuppt sich ein prächtiges Ornament.

Zoom
Rekonstruktion des Ornamentboden des zweiten Tempels
Archäologen der Tempelberg-Stiftung sichern seit geraumer Zeit Artefakte, die von der islamischen Institution, welche die Moscheen auf dem Tempelberg verwaltet, ohne archäologische Supervision als Bauschutt weggetragen werden. Aus diesem Geröll sicherten die Experten Material, das nun fertig restauriert ist. Das Ergebnis: Teile eines Ornamentbodens, der einst den Hof des zweiten Tempels gebildet haben dürfte, kamen zum Vorschein.

Insgesamt fanden die archäologischen Teams rund 600 farbige Steine, von denen über hundert auf die Zeit des herodischen Tempels datiert worden sind. «Zum ersten Mal restaurieren Archäologen Elemente des zweiten Tempels», erklärt Zachi Dvira, Mitgründer und Direktor des «Temple Mount Sifting Project».

«Ähnlich wie Holocaust leugnen»

Zoom
Teile eines Ornamentbodens, der einst den Hof des zweiten Tempels gebildet haben dürfte.
Das Projekt wurde 2004 ins Leben gerufen, um Artefakte vor der Zerstörung im Zuge der illegalen Bauarbeiten am Tempelberg zu bewahren. Die Wichtigkeit zeigt sich auch darin, dass in verschiedenen Zeitungen, darunter der renommierten «New York Times», die Frage aufgeworfen wird, ob die beiden jüdischen Tempel überhaupt je existiert haben. Gabriel Barkay, Mitgründer des Projekts, vergleicht das Nichtanerkennen des jüdischen Tempels mit der Holocaust-Leugnung. «Ich überlebte den Holocaust. Den Holocaust belegen Camps, Filme, Fotos und Überlebende. Für den Tempel haben wir die Mishnah, das Neue Testament, die Schriften des römischen Historikers Flavius Josephus und Berge von archäologischem Material.» Dazu gehören nun auch die restaurierten Fundstücke. Der Boden, von dem sie stammen, ist in verschiedenen Schriftstücken erwähnt.

Geschichte wird zurückgegeben

Die nun wieder zusammengesetzten Teile würden so gut passen, dass nicht einmal eine scharfe Messerklinge dazwischen passt, sagt Frankie Snyder, Rechercheur in der Stiftung und Experte in Bodenornament-Stilen aus der herodischen Zeit. Dieses Fundstück gebe den Juden einen Teil ihrer Geschichte zurück.

Zur Webseite:
Informationen zur Rekonstruktion des Ornamentbodens (englisch)
Ornamentboden des zweiten Tempel (Video englisch)

Zum Thema:
Antike Höhlen: Neunte Stätte in Israel zum Weltkulturerbe erklärt
Sie überstand römische Attacken: Synagoge entdeckt, in der Jesus gepredigt haben soll
Wurde Jesus hier verurteilt? Das Morgenrot der Welterlösung

Datum: 22.09.2016
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Breaking Israel News

Glaubensfragen & Lebenshilfe

AKTUELLE NEWS

Benedikt XVI.
Benedikt XVI. war nach 500 Jahren der erste deutsche Papst. Mit ihm sass von 2005 bis 2013 ein Intellektueller und Theologe von Weltformat auf dem Stuhl Petri. Nun ist der Papa Emeritus im Alter von 95 Jahren gestorben.
Benedikt XVI.
Benedikt XVI. war nach 500 Jahren der erste deutsche Papst. Mit ihm sass von 2005 bis 2013 ein Intellektueller und Theologe von Weltformat auf dem Stuhl Petri. Nun ist der Papa Emeritus im Alter von 95 Jahren gestorben.
Leihmutterschaft
«Gebärmutter zu vermieten. Suche: Paar mit Kinderwunsch. Biete: Neun Monate Unterkunft für einen Embryo mit Vollpension. Miete gesamt 12000 CHF.» So könnte die Anzeige einer Leihmutterschaft, die in Europa noch verboten ist, aussehen.
Allianzgebetswoche 2023
Christen sind zur Freude aufgerufen – doch was bedeutet das? Darum geht es in der diesjährigen Allianzgebetswoche vom 8. bis 15. Januar 2023. Livenet veröffentlicht die täglichen Andachten, heute mit SEA-Generalsekretärin Viviane Krucker-Baud.
Auf Platz 2 hinter China
Jeder Vierte in Deutschland bezeichnet sich selbst als nicht-religiös oder atheistisch. Das geht aus einer Umfrage in acht Nationen hervor. Nur in China sind mehr Menschen nicht religiös.
Steigende Tendenz
Der jährliche Bericht über die religiösen Gemeinschaften Israels ergibt, dass die christliche Bevölkerung um zwei Prozent gewachsen ist. Somit macht ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung des Landes rund 1,9 Prozent aus.
Ganz ohne Angst
Locker und in jugendlicher Sprache erzählt Tabea Tacke in «Fearless – 24 mutige Vorbilder aus der Bibel» die Geschichten von zwölf Männern und zwölf Frauen aus dem Buch der Bücher.

Anzeige

Kommentar

Regula Lehmann: Empörung ist billig
Wir befinden uns inmitten der Fastenzeit vor Ostern. Livenet-Kolumnistin Regula Lehmann fastet...

Ratgeber

Zielbewusst und entspannt Gute Vorsätze für 2023
Die ruhigere Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr scheint dazu einzuladen, dass man sich überlegt...