Wegen Abtreibung

160 Millionen Frauen durften nicht leben

Durch den Gebrauch von Ultraschallgeräten und folgende Abtreibung – von Südkorea über China bis Indien – hat sich das Verhältnis von Knaben und Mädchen dramatisch verschoben. Heute drohen soziale Unrast, Kidnapping und Frauenhandel. Denn Millionen Männer finden keine Partnerin mehr. Aktuell werden in China angeblich 120 Knaben auf 100 Mädchen geboren. Die 160 Millionen Frauen, die nicht geboren wurden, sind mehr als die weibliche Bevölkerung der USA.

Hvistendahl, die für das renommierte Wissenschaftsmagazin Science schreibt, hat in Ost- und Südasien recherchiert. Sie hat sich auch mit anderen Kulturen befasst, in denen Knaben aus religiösen und sozialen Gründen mehr als Mädchen gelten. Hvistendahl stellt heraus, dass die Forschung im Westen ursprünglich darauf gerichtet war, Eltern genkranke Kinder zu ersparen. Mit Ultraschall konnte man Risikoschwangere viel besser betreuen.

Impulse westlicher Experten

Doch hätten, so Hvistendahl, in den 1960er Jahren westliche Experten Abtreibung aufgrund von Geschlechterselektion als Mittel zur Dämpfung des Bevölkerungswachstums in Asien empfohlen. «Wenn eine simple Methode gefunden werden könnte, um zu garantieren, dass Erstgeborene Knaben sind», wäre dies in manchen Gebieten ein Beitrag zur Bevölkerungskontrolle, wird Paul Ehrlich (1968) zitiert. Der US-Experte Sheldon Segal, der später die Dauerpille Norplant entwickelte, habe in jenen Jahren führende indische Ärzte in der Geschlechterbestimmung von Föten geschult und nach der Rückkehr diese Technik als Mittel gegen die Bevölkerungsexplosion gerühmt. 

Die Chinesin Xinran, die in einem Buch das Leiden chinesischer Mütter beschrieben hat, spricht von «ganzen Nationen, die durch Geschlechterselektion verwundet sind». Die «traumatischen Schlachten um Fortpflanzung» hätten mit Narben übersäte Generationen entstehen lassen.

Mehr zum Buch von Mara Hvistendahl (in englischer Sprache)


Quelle: Livenet.ch

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