Ganz offiziell inoffiziell

Marokko spricht mit Israel

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Auch Marokko pflegt inzwischen diplomatische Beziehungen mit Israel. Zwar nicht auf ganz offiziellem Weg, aber über andere Netzwerke. Ein weiterer positiver Schritt, nachdem vor kurzem der künftige saudische König Israel de facto anerkannte und erklärte, dass der jüdische Stadt beim Bau des Saudi-Prestige-Projekts Neom mitwirken soll.

Arabische Medien hatten zuvor die Frage aufgeworfen, ob Rabat (Hauptstadt von Marokko) diplomatische Verbindungen zu Jerusalem pflegt. Doch wie verschiedene Länder im Nahen Osten bestreitet die marokkanische Regierung, offizielle Beziehungen zu Israel zu haben. Dem Dementi folgte jedoch gleichzeitig eine Art Bestätigung: Ein Regierungssprecher erklärte nämlich, dass man in Zusammenarbeit mit anderen Ländern mit Israel in Kontakt sei.

Ägypten und Saudi-Arabien bereits offen

Mehrere islamische Länder sind inzwischen in einer Annäherungsphase zum jüdischen Staat in ihrer Mitte. Nach Jahren weitverbreiteter freitäglicher Hasspredigten in den Moscheen geschieht die Kehrtwende nun selbstverständlich nicht über Nacht, aber die Tonart ändert sich in den letzten Jahren. Beispielsweise wollen die Länder wirtschaftlich voneinander profitieren.

Bereits verhältnismässig offen pflegen Ägypten und Saudi-Arabien ihren Umgang mit Israel. So stellte beispielsweise Saudi-Arabiens künftiger König in Aussicht, dass Israel beim Bau der Prestige-Stadt Neom (Livenet berichtete) mit von der Partie sein soll.

Reiches jüdisches Erbe

Marokko selbst hat ein reiches jüdisches Erbe. Bis in die 1950er-Jahre lebten 270'000 Juden in diesem nordafrikanischen Land. Mit der israelischen Staatsgründung folgte eine Auswanderungswelle. Heute leben noch mehrere tausend Juden in Marokko, zur grössten Gemeinde, jener in Casablanca, gehören laut «Deutschlandfunk Kultur» 2'500 Personen.

In der marokkanischen Verfassung, die aus der Zeit nach dem Arabischen Frühling stammt, sei die hebräische Sprache als Teil der kulturellen Identität festgehalten. Das marokkanische Königshaus fördere zudem die Restaurierung jüdischer Bauten, um das jüdische Erbe wieder sichtbar zu machen, darunter mehrere Mellah sowie die Synagoge von Fes. Auch die alten Namen kehren langsam zurück.

Zum Thema:
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Datum: 18.07.2018
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Israel Heute / Deutschland Funk

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