Vor US-Bundesgericht

Streit um «Jesus liebt mich»-Maske

Eine Drittklässlerin darf keine Mund-Nasenschutz-Maske mit der Aufschrift «Jesus liebt mich» zur Schule tragen. Dies wurde ihr vom Rektor verboten. Doch die Eltern wehren sich vor dem US-Bundesgericht.

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Lydia mit ihrer Maske (Bild: acontecercristiano.net)
In den USA beschäftigt erneut die Rede- und Glaubensfreiheit das Bundesgericht. Das Ehepaar Matthew und Jennifer Booth verklagt die Grundschule ihrer Tochter, die Simpson County Elementary School in Pinola. Der Grund: Als die neunjährige Lydia Booth im Oktober einen Mund-Nasenschutz mit der Aufschrift «Jesus loves me» (dt. Jesus liebt mich) trug, verbot der Rektor ihr das Tragen dieser Maske und gab ihr stattdessen eine ohne jede Aufschrift. Er erklärte dem Mädchen zudem, dass die Aufschrift gegen die Distrikt-Vorschriften verstosse.

Keine konsequente Linie erkennbar

Vor dem Bundesgericht wird die Familie Booth von der Organisation «Alliance Defending Freedom» ADF (dt. Allianz für die Verteidigung der Freiheit) vertreten, welche bereits diverse Fälle vertreten hat, in denen sich Christen ihrer Rede- und Glaubensfreiheit beraubt fühlten. Bekanntes Beispiel dafür war der Konditor Jack Phillips, der angeklagt wurde, nachdem er sich geweigert hatte, eine Torte für die Hochzeit eines homosexuellen Paares zu backen (Livenet berichtete).

Tyson Langhofer der ADF erklärte gegenüber dem Fernsehsender WLBT: «Wenn die Schule Einzelpersonen diskriminiert, die Masken tragen möchten, die ihre religiösen Ansichten ausdrücken, aber Schülern und Lehrern erlaubt, Masken zu tragen, die andere Ansichten ausdrücken, dann ist das nicht mit dem ersten Artikel der Verfassung zu vereinbaren.»

«Richtig traurig»

Die neunjährige Lydia sei selbst durch das Verbot «tief betroffen» gewesen, berichtet WLBT weiter. «Sie sagte ihren Eltern, dass sie Missionarin werden möchte und deshalb diese Maske tragen wolle», so Langhofer. «Sie wurde richtig traurig, als sie gezwungen wurde, die Maske abzunehmen, denn die Aussage bedeutet ihr etwas und es war ihre Entscheidung, sie zu tragen.»

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Datum: 16.11.2020
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / WLBT

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