Groteske Verharmlosung

Nigerias Regierung leugnet Christenverfolgung

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Die nigerianische Regierung hat Behauptungen zurückgewiesen, dass Christen im grössten afrikanischen Land unverhältnismässig stark von gewalttätigen Angriffen betroffen seien.

Der nigerianische Minister für Information und Kultur, Alhaji Lai Mohammed, behauptete in einem Interview mit der News Agency of Nigeria (NAN) in London, dass die internationale Besorgnis über die Notlage der Christen auf Missverständnissen beruhe.

Der Informationsminister reagierte mit seinen Aussagen auf einen Vorstoss mehrerer US-Senatoren am 4. Juli, Nigeria wieder auf die Liste der «besonders besorgniserregenden Länder» in punkto Religionsfreiheit zu setzen.

Auch Muslime betroffen

«Es ist nicht wahr, dass Nigeria irgendjemanden wegen seines oder ihres Glaubens verfolgt», sagte er in dem Interview. Die Gewalt in dem Land sei das Ergebnis von «Kriminalität» und die Kriminellen würden «wirklich keinen Unterschied zwischen den Religionen machen».

Er deutete an, dass auch Muslime von der zunehmenden Unsicherheit betroffen seien und dass seines Wissens nur die Terrorgruppe Islamischer Staat – Westafrikanische Provinz (ISWAP) gegen Christen vorgeht. «Wenn man Statistiken heranzieht, kann ich mit Sicherheit sagen, dass genauso viele Muslime wie Christen Opfer dieser Verbrecher geworden sind», sagte Mohammed.

Nach den Worten Mohammeds habe die nigerianische Bundesregierung «gross angelegte Militäroperationen durchgeführt», um die Kriminellen auszurotten, und dass dies bereits zu Ergebnissen geführt habe. «Was die ISWAP tut, ist, dass sie aufgrund ihres schwindenden Einflusses nun Kirchen und Christen angreift, um eine Krise zwischen den verschiedenen religiösen Gruppen zu verursachen. Aber als Regierung sind wir hinter ihnen her», sagte er.

Realität ignoriert

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Lai Mohammed
Die ICC bezeichnete seine Aussage als «besorgniserregend»; Mohammed «ignoriert die ständigen Angriffe auf Christen durch militante Fulani» und Boko Haram, die Gruppe, von der sich ISWAP abgespalten hat.

Die militanten Fulani wurden kürzlich vom ICC wegen ihrer gewalttätigen Angriffe auf nigerianische Christen zum «Verfolger des Jahres» ernannt. «Darüber hinaus sind Christen in wesentlich höherem Masse Angriffen und Verfolgungen ausgesetzt als Muslime, was der ICC anerkannt hat», sagte die Gruppe für Religionsfreiheit.

«Bitte beten Sie für ein Ende der anhaltenden Verfolgung der nigerianischen Christen und dafür, dass die nigerianische Regierung die Bedrohung des Christentums in Nigeria anerkennt», heisst es weiter.

Zum Thema:
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Datum: 14.07.2022
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Christian Today / Vanguard

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