Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen

Mission mit hoher Sozialkomponente

Die über 40 Werke der Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen (AEM) wenden die Hälfte ihres Geldes für soziale Zwecke auf. Dies gehöre heute zu ihrem ganzheitlichen Heilsverständnis, formulierte der AEM-Vorstand in einem Papier unter dem Titel „Integrale Mission“.

In der Vielfalt von Bemühungen um eine gerechtere Welt bleibe die auf Ewigkeit angelegte persönliche Beziehung zu Gott Grundlage und Ziel aller Aktivität. Der Mensch finde letztlich erst durch die Versöhnung mit seinem Schöpfer zu seiner ursprünglichen Würde, schreibt der AEM-Vorstand in einer Erklärung, die er am vergangenen Freitag an der Herbstversammlung des Verbandes in Zürich zur Diskussion stellte.

Damit bekennt sich die AEM nach wie vor klar zum biblischen Missionsauftrag, zur Verkündigung des Evangeliums in aller Welt. „Gott nimmt uns aber in sein umfassendes Heilshandeln hinein, das unsere persönliche Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft genauso betrifft wie unsere leibliche, geistige, emotionale, individuelle und gesellschaftliche Existenz“, heisst es im Papier.

In der Praxis bedeutet dies eine Missionstätigkeit, welche Entwicklungszusammenarbeit integriert. Und dies nicht nur am Rande: Mehr als die Hälfte der Gelder, die AEM-Werke erhalten, fliessen in sozialdiakonische Projekte. Die AEM-Werke leisten heute sogenannte „integrale Mission“. Die Erklärung des Vorstandes wurde von den Mitgliedern begrüsst und nach kurzer Diskussion an der Versammlung grundsätzlich gutgeheissen.

Ganzheitliche Mission nach allen Seiten

Der Begriff „integrale Mission“ entstand in den letzten Jahren durch die Auseinandersetzung mit dem Missionsverständnis innerhalb christlicher Organisationen der weltweiten Allianzbewegung. Durch Migration gelangen immer mehr Kirchen und missionarische Organisationen aus dem Süden in den Norden, sodass die frühere Trennung zwischen Aussen- und Inlandmission verschwindet. Im Weiteren tritt anstelle einer tendenziell wortlastig-konfrontativen Evangelisation ein ganzheitliches Verständnis von Mission, welches sozialdiakonische Arbeit miteinschliesst.

Am 15. Oktober, zum ersten StopArmut-Tag in der Schweiz, erschien im VBG-Institut unter dem Titel „Was ist und was bedeutet ‚Integrale Mission’?“ ein Grundsatzpapier. Es wurde von Dr. Vinoth Ramachandra aus Sri Lanka verfasst, der vor einem Jahr auch als Hauptreferent an einer Fachtagung der Schweizerischen Evangelischen Allianz SEA referierte.

VBG-Bulletin zu integraler Mission
Webseite der AEM
Weiterer Bericht zur AEM-Mitgliederversammlung am 17. November: Evangelische Missionen wachsen

Bearbeitung Livenet.ch

Datum: 23.11.2006
Autor: Fritz Herrli
Quelle: SEA

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