Nach Hilfseinsatz

Kanadischer Megachurch-Pastor in Nordkorea vermisst

Der Pastor einer grossen Gemeinde in Toronto ist von einem humanitären Einsatz in Nordkorea nicht zurückgekehrt. Die kanadische Regierung sei auf der Suche nach ihm, teilte seine Gemeinde mit. 

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Pastor Soo Lim

Pastor Hyeon Soo Lim (60) hat bisher hunderte von Reisen nach Nordkorea unternommen. Seine Gemeinde betreibt einen Kindergarten, eine Kinderkrippe und ein Waisenhaus in der Region Rajin.

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Pastor Soo Lim war schon über hundertmal in Nordkorea.

Lisa Pak, Sprecherin der Light Korean Presbyterian Church in Toronto sagte, dass man seit dem 31. Januar nichts von dem Pastor gehört habe. Man habe sich anfänglich keine Sorgen gemacht, denn Pastor Lim sei ein erfahrener Reisender, der das Land gut kenne. «Das ist keine ungewöhnliche Reise für ihn, er ist kein Tourist, der sich verläuft; er spricht koreanisch und war viele Male im Land», sagte Pak. «Wir wollen keine unnötige Hysterie erzeugen – vielleicht geht es ihm ja gut. Er ist sehr unpolitisch und will nur Menschen helfen.» Nachdem sie bis zum abgemachten Termin vom 4. Februar nichts von ihm gehört hatten, gaben sie ihm noch einmal 21 Tage Zeit  in der Annahme, dass er vielleicht in einer Ebola-Quarantäne gelandet sei, die das Land gegen viele Ausländer verhängt. Die Gemeinde bat um Gebet für ihren vermissten Pastor. 

Druck auf Ausländer

Die kanadische Regierung rät von allen Reisen nach Nordkorea ab und hat der Familie des Pastors konsulare Hilfe angeboten, gibt aber keine Auskunft über seinen Verbleib. Nordkorea und China haben den Druck auf christliche Gruppen im letzten Jahr verstärkt. Verschiedene amerikanische Christen waren in Nordkorea festgehalten worden. Die Regierung geht hart gegen «Proselyten-Macherei» vor. Sie sieht Religion als eine Bedrohung der Familie Kim, die seit dem Ende des 2. Weltkriegs das Land regiert und deren Mitglieder von der staatlichen Propaganda als Halbgötter aufgebaut worden sind. Ein UN-Report schätzt, dass von den 24 Millionen Einwohnern Nordkoreas zwischen 200'000 und 400'000 Christen sind. Sie gelten als besondere Staatsfeinde, weil sie nicht die Herrscherdynastie verehren, sondern Gott anbeten. Das Land führt seit Jahren den Weltverfolgungsindex von Open Doors an.

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Soo Lim war immer als Entwicklungshelfer in Nordkorea.
Die Light Korean Presbyterian Church mit 3'000 Mitgliedern, die Lim seit 28 Jahren leitet, leistet seit 1997 humanitäre Arbeit in Nordkorea. Lim ist Südkoreaner, der 1986 nach Kanada auswanderte. Er hat eine Frau und einen erwachsenen Sohn.

Zum Thema:
Auschwitz und Nordkorea: Diesmal kann niemand sagen, er hätte es nicht gewusst
Weltverfolgungsindex 2015: Der Druck auf die Christen ist gestiegen
Kerzen für verfolgte Christen: Demonstration vor nordkoreanischer Botschaft in Bern

Datum: 06.03.2015
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet

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