Ein Jahr nach «Charlie Hebdo»

Kirchen in Niger werden grösser und sichtbarer als vorher

Nach den «Charlie-Hebdo»-Karikaturen wurden Christen im westafrikanischen Staat Niger angegriffen. Nicht weniger als 70 Kirchen wurden dabei attackiert. Jetzt, etwas mehr als ein Jahr später, wurde der Grundstein für zwei neue Kirchen in der Hauptstadt gelegt, weitere werden folgen.

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Grundsteinlegung mit Carl Beker von «Samaritan's Purse»
Unter «Allahu-Akbar»-Rufen brandschatzten erzürnte Islamisten bei den schlimmsten Angriffen auf Christen in der Landesgeschichte. Über 100 christliche Immobilien, darunter 70 Kirchen, wurden angegriffen, zehn Personen getötet.

Nun läuft der Wiederaufbau. So wurde erst vor kurzem der Grundstein für die EERN-Kirche («Evangelische Kirche der Republik Niger») im Nordbezirk von Boukoki 2 der Hauptstadt Niamey sowie ein weiterer in der Stadtmitte für eine Baptisten-Gemeinde gelegt.

Bischof Kimso Boureima, Präsident der evangelischen Allianz des Landes, hob im Laufe der Zeremonie die Treue und Güte Gottes hervor. Die beiden Kirchen gehörten zu denen, die am schlimmsten beschädigt wurden – gleichzeitig gehörten sie zu den bedeutendsten der Stadt Niamey.

Grösser und sichtbarer

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Beschädigte Kirche in Niamey
Die beiden Gemeinden werden nun noch grösser und öffentlich sichtbarer sein – und sie werden gleichzeitig moderner ausgestattet sein als bisher. Finanziert werden die Arbeiten durch die evangelisch-humanitäre Organisation «Samaritan's Purse».

Weitere Wiederherstellungen sollen in der zweitgrössten Stadt des Landes, in Zinder, folgen. Bevor die Grundsteine gelegt wurden, beteten und fasteten die Christen drei Tage, dann folgte ein Dankgottesdienst aller evangelischen Gemeinden. Allianzchef Boureima betonte, dass die Christen den Tätern bereits am Tag der Angriffe vergeben hätten.

Licht auf das Geschehene

Auch die Behörden sicherten im vergangenen Sommer finanzielle Unterstützung zu, diese ist aber bislang noch nicht geflossen.

Ein Gemeindeleiter, der zu seiner Sicherheit anonym bleiben will, betont, dass man vergeben habe, gleichzeitig wolle man «Licht auf das Geschehene werfen: Das ist eine Sache der gesellschaftlichen Gerechtigkeit». Zudem solle die Regierung sicherstellen, dass so etwas nicht wieder geschieht.

Zum Thema:
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Datum: 16.03.2016
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch/Open Doors

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