Brasiliens Korruptionskrise

Evangelische Christen werden aktiv

In den letzten Wochen schlagen die Wogen hoch in Brasilien. Korruptionsvorwürfe gegen diverse Politiker lassen die Menschen auf die Strassen gehen. Auch die evangelische Kirche wird aktiv – im Fasten und im Gebet für die Politiker, sowie durch aktive Programme gegen die Korruption.

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Demonstration gegen Korruption in Brasilien
Seit Präsidentin Dilma Rousseff den ebenfalls in die Korruptionsskandale verwickelten Ex-Präsidenten Luiz Inacio Lula da Silva vor wenigen Tagen zum obersten Minister ernannte, dies aber vom Obersten Gerichtshof verweigert wurde, wird der Druck auf das Staatsoberhaupt immer grösser - die Mehrheit des Volkes fordert Rousseffs Rücktritt.

Gebet und Fasten

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Pastor Washington Sá
Vor diesem Hintergrund haben sich nun diverse evangelische Kirchen des Landes zusammengeschlossen, um gemeinsam für die Politiker und die Regierung des Landes zu beten, aber auch konkret gegen die Korruption vorzugehen. In Belo Horizonte beispielsweise vereinten sich sechs Gemeinden, um gemeinsam 40 Tage zu fasten und für das politische Umfeld des Landes zu beten. «Die Politik an sich ist nicht korrupt, nicht alle Politiker sind korrupt. Aber es gibt korrupte Menschen, die im politischen Umfeld Ämter übernehmen, und das fördert die Korruption», erklärte hierzu Pastor Washington Sá von der Baptistengemeinde Lagoinha, die ebenfalls an dem Fastenprogramm teilnimmt. Gegenüber Mundo Cristiano berichtete er, dass sie ausserdem versuchen, ganz praktisch gegen die Korruption vorzugehen, angefangen bei den Kindern: «Wir denken hierbei an ihren Charakter, den wir formen wollen, damit sie zu Menschen heranwachsen, die treu zu ihren Prinzipien stehen.»

In jedem Bereich der Gesellschaft tätig werden

Für Sá ist die aktuelle Situation nicht so sehr eine Krise, als vielmehr eine Chance für die Kirche des Landes. «Wir glauben, dass Gott dieses politische Umfeld in Brasilien zulässt, damit die Kirche aufwacht… Wir können uns nicht einzig um die Gottesdienste am Sonntag sorgen und innerhalb unserer vier Wände bleiben, wir müssen vollständige Arbeit machen und uns in jeden Bereich der Gesellschaft einbringen.»

Zum Thema:
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Datum: 31.03.2016
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / mundocristiano.tv

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