Historischer Fund

Das Christentum gehörte schon früh zu Kasachstan

Grosse Hilfe für Kasachstans Christen: Ein Team von Archäologen entdeckte mehrere christliche Grabsteine an der Seidenstrasse in der antiken Stadt Ilyn Balik nahe der Grenze von Kasachstan zu China. Dieser historische Fund zeugt davon, dass die Ost-Christenheit schon vor hunderten von Jahren existierte und nicht erst durch die russisch-orthodoxe Kirche dorthin gebracht wurde.

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Historischer Fund - Stein mit einem nestorianischen Kreuz
«Dieser Fund zeigt, dass das antike Kasachstan ein multikulturelles Zentrum zwischen Ost und West war, zwischen Muslimen, Buddhisten und Christen», sagt Thomas Davis, Archäologie-Professor am «Tandy Institute for Archeology» des «Southwestern Baptist Theological Seminary».

Die Stadt sei damals auf der gleichen Skala gestanden wie andere berühmte, christliche Städte in Europa; doch jene in Kasachstan ging mit der Zeit vergessen. Für die evangelischen Christen Kasachstans ist der Fund jedoch von ausgesprochener Wichtigkeit: «Niemand kann mir jetzt erzählen, dass wir keine christlichen Wurzeln hier hätten», sagte ein Gläubiger gegenüber dem Institut.

«Türöffner für Jesus»

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Kasachstan
«Es zeigt zudem, dass das Christentum hier war, bevor der Islam hier angekommen ist», erklärt ein kasachischer Pastor, der zu seiner Sicherheit anonym bleibt. «Es ist ein Türöffner für das Evangelium und dafür, von Jesus zu sprechen.»

Ein beachtlicher Teil der zeitgenössischen christlichen Präsenz im Land wird von den russisch-orthodoxen Kirchen geprägt. Und so herrscht die Meinung vor, dass Christen grundsätzlich Russen seien und keine ethnischen Kasachen. Seit dem Zerfall der Sowjetunion 1991 haben sich jedoch Hausgemeinden weit verbreitet.

Teil der Identität

Das Archäologie-Projekt begann vor zwei Jahren in Usharal, einer ost-kasachstanischen Stadt etwa 50 Kilometer von China entfernt. Ein Einwohner hatte auf der Suche nach Baumaterial einen Stein mit einem nestorianischen Kreuz gefunden. Dieser fand den Weg in die Hände von Karl Baipakov, einem Top-Archäologen im Lande und Experten für die Seidenstrasse, jener legendären, alten Handelsroute die von Europa nach China reichte.

Ein gemeinsames Ausgrabungsprojekt mit ihm und dem Tandy-Institut entstand. Im Spätsommer wurden nun sieben Grabsteine gefunden, die nestorianische Kreuze trugen. Die Inschrift eines Steines lautete auf das Jahr 1162 nach Christus. Im Jahr 2017 sollen die Ausgrabungen fortgeführt werden, nach menschlichen Hinterlassenschaften und möglichen Hinweisen auf Kirchen. «Das ist für die einheimischen Gläubigen wichtig. Die kasachische Geschichte wurde in der Sowjet-Periode verdrängt.» Kasachische Gemeindeleiter hoffen darauf, weitere Hinweise auf eine einheimische Christenheit vor der russisch-orthodoxen Zeit zu finden. «Das würde zeigen, dass das Christentum Teil der Identität der Kasachen ist.»

Zum Thema:
Vor 25 Jahren zerfiel die Sowjetunion in 15 Staaten, weitere könnten entstehen. Auch wenn Repressionen vorhanden sind, findet Livenet.ch auch ermutigende Begebenheiten:
Aserbaidschan: Bibelgesellschaft nach 20 Jahren eingetragen
Weissrussland: Erstmals zwei freikirchliche Christen im Parlament
Kasachstans Präsident: Er schränkt Christen ein – lobt sie aber gleichzeitig.
Berdimuhamedow bei Merkel: Eine Chance für die Christen

Datum: 10.10.2016
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Baptist Press / Christianity Today

Kommentare

Die ersten Christen Aramäer (heute Syrisch Orthodoxen, Antiochia) waren Handelsleute und kannten die Seidenstrasse. Sie brachten das Christentum nicht nur nach Indien, sondern bis nach Mongolei und China. In Indien kennen wir die Thomaschristen. Die Mongolische Schrift hat Ähnlichkeit mit der aramäischen Schrift.

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