Wie Paulus und Silas

Christliche Mädchen singen und beten im Gefängnis

Vier äthiopische Teenagerinnen waren von Muslimen verprügelt und von der lokalen Polizei ins Gefängnis gesteckt worden. Ihr «Vergehen»: Sie hatten Bücher über den christlichen Glauben verteilt. Doch wie Paulus und Silas beteten und sangen sie hinter Gittern.

Zoom
Die vier Teenagerinnen Eden (15), Gifti, Mihiret (beide 14) und Deborah (18) waren hinter Gitter gebracht worden, nachdem sie ein christliches Buch in amharischer Sprache, einer der Hauptsprachen in Äthiopien, verteilt hatten. Es war von einem einheimischen Christen verfasst worden und trug den Titel: «Lasst uns die Wahrheit in Liebe sagen: Antworten auf Fragen.»

Es stammt aus der Feder von Ahmed Deedat, der früher ein einflussreicher Muslim gewesen war; unter anderem war er Vorsitzender des «Islamic Propagation Center International». Christen in der Ortschaft Babile, rund 550 Kilometer östlich der Hauptstadt Addis Abeba, entschieden sich dazu, dieses Büchlein im Rahmen eines evangelistischen Einsatzes zu verteilen.

«Leiden ist eine Ehre»

Weil sie vermuteten, das Büchlein würde den Islam beleidigen, reagierten Muslime mit Gewalt. Unter anderem wurden Kirchen und religiöse Leiter angegriffen. Die vier Teenagerinnen, die sich am Einsatz beteiligt hatten, wurden von der lokalen Polizei unter Arrest gestellt, eine von ihnen, Eden, wurde im Gefängnis geschlagen.

Die jungen Frauen blieben aber standhaft. «Dieses Leiden ist eine Ehre für uns. Wir erwarten Verfolgung, wir fürchten uns nicht. Wir singen und beten im Gefängnis», sagt Eden. Und Deborah ergänzt: «Es ist eine Ehre, für das Königreich Gottes im Gefängnis zu sein.»

20 Prozent evangelische Gruppen

Die vier Mädchen wurden freigelassen, Deborah wurde aber aus noch nicht genannten Gründen ein zweites Mal eingesperrt. Von den rund 99,4 Millionen Äthiopiern werden rund 20 Prozent evangelischen Gruppen zugeordnet, 40 Prozent gelten als äthiopisch-orthodox und 34 Prozent werden dem Islam zugerechnet.

Zum Thema:
Brief aus dem Gefängnis: «Gott macht keine Fehler!»
Trotz Rhetorik des Präsidenten: Fünf koptische Kinder wegen «Blasphemie» im Gefängnis

Datum: 26.10.2016
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / CBN / Gospel Herald

Glaubensfragen & Lebenshilfe

Diese Artikel könnten Sie interessieren

Benedikt XVI.
Benedikt XVI. war nach 500 Jahren der erste deutsche Papst. Mit ihm sass von 2005 bis 2013 ein Intellektueller und Theologe von Weltformat auf dem...
Benedikt XVI.
Benedikt XVI. war nach 500 Jahren der erste deutsche Papst. Mit ihm sass von 2005 bis 2013 ein Intellektueller und Theologe von Weltformat auf dem...
Auf Platz 2 hinter China
Jeder Vierte in Deutschland bezeichnet sich selbst als nicht-religiös oder atheistisch. Das geht aus einer Umfrage in acht Nationen hervor. Nur in...
Steigende Tendenz
Der jährliche Bericht über die religiösen Gemeinschaften Israels ergibt, dass die christliche Bevölkerung um zwei Prozent gewachsen ist. Somit macht...

AKTUELLE NEWS

Benedikt XVI.
Benedikt XVI. war nach 500 Jahren der erste deutsche Papst. Mit ihm sass von 2005 bis 2013 ein Intellektueller und Theologe von Weltformat auf dem Stuhl Petri. Nun ist der Papa Emeritus im Alter von 95 Jahren gestorben.
Benedikt XVI.
Benedikt XVI. war nach 500 Jahren der erste deutsche Papst. Mit ihm sass von 2005 bis 2013 ein Intellektueller und Theologe von Weltformat auf dem Stuhl Petri. Nun ist der Papa Emeritus im Alter von 95 Jahren gestorben.
Leihmutterschaft
«Gebärmutter zu vermieten. Suche: Paar mit Kinderwunsch. Biete: Neun Monate Unterkunft für einen Embryo mit Vollpension. Miete gesamt 12000 CHF.» So könnte die Anzeige einer Leihmutterschaft, die in Europa noch verboten ist, aussehen.
Allianzgebetswoche 2023
Christen sind zur Freude aufgerufen – doch was bedeutet das? Darum geht es in der diesjährigen Allianzgebetswoche vom 8. bis 15. Januar 2023. Livenet veröffentlicht die täglichen Andachten, heute mit SEA-Generalsekretärin Viviane Krucker-Baud.
Auf Platz 2 hinter China
Jeder Vierte in Deutschland bezeichnet sich selbst als nicht-religiös oder atheistisch. Das geht aus einer Umfrage in acht Nationen hervor. Nur in China sind mehr Menschen nicht religiös.
Steigende Tendenz
Der jährliche Bericht über die religiösen Gemeinschaften Israels ergibt, dass die christliche Bevölkerung um zwei Prozent gewachsen ist. Somit macht ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung des Landes rund 1,9 Prozent aus.
Ganz ohne Angst
Locker und in jugendlicher Sprache erzählt Tabea Tacke in «Fearless – 24 mutige Vorbilder aus der Bibel» die Geschichten von zwölf Männern und zwölf Frauen aus dem Buch der Bücher.

Anzeige

Kommentar

Regula Lehmann: Empörung ist billig
Wir befinden uns inmitten der Fastenzeit vor Ostern. Livenet-Kolumnistin Regula Lehmann fastet...

Ratgeber

Zielbewusst und entspannt Gute Vorsätze für 2023
Die ruhigere Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr scheint dazu einzuladen, dass man sich überlegt...