Christentum Indonesiens wächst

«Mich überzeugte die Nachricht der Vergebung»

Nicht zuletzt wegen Terror-Angriffen im Namen des Islam werden viele Muslime nachdenklich, sagt der indonesische Pastor Kongkin: «Sie fragen sich: 'Ist es das was ich will?'» Er selbst war früher ebenfalls Muslim. «Die Zahl der Christen wächst und wächst», sagt Kongkin.

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Kinder und Jugendliche sind im Zentrum der Kampagne.
Das Christentum in Indonesien wächst laut dem Baptisten-Pastoren Kongkin (Name geändert). Gleichzeitig, so der in der Hauptstadt Jakarta lebende Gemeindeleiter, sei der Einfluss des radikalen Islam zu spüren. Seine Gemeinde setzt sich unter anderem für Menschen ein, die wegen ihres Glaubens unter Druck geraten sind und zitiert dabei die Bibelstelle: «Wenn ein Teil des Körpers leidet, leiden alle anderen Glieder mit.» (1. Korinther, Kapitel 12,Vers 26).

Kongkin ist selbst ehemaliger Muslim. Doch die Botschaft der Errettung durch Christus führte ihn dazu, diesen Glauben anzunehmen. «Die Nachricht der Vergebung, welche dem Sünder entgegengebracht wird, liess mich realisieren, dass ich hoffnungslos war.» Hoffnungslos ohne Jesus.

«Auf verschiedenen Seiten leben»

«Ich hörte das Evangelium von einem Freund und sah, wie seine Familie lebt, die ebenfalls christlich ist», erinnert sich Kongkin. Er erkannte den Frieden und die Freude «und ich dachte: Das ist es, was ich will.»

Seine muslimische Familie habe ihn zuerst für verrückt gehalten. «Sie dachte, es sei einfach ein Ausdruck meines rebellischen Geistes.» Die Angehörigen vermuteten, dass er dann schon wieder zum Islam zurückkehren würde – bis sie sahen, dass er wirklich in seinem neuen Glauben blieb.

Er sei aber nicht geschlagen oder verstossen worden, seine Familie bestehe aus «eher modernen Muslimen». Doch entferntere Verwandte, die einen strikteren Islam verfolgten, bedrohten ihn. Sie wollten zwar die Verbindung nicht abbrechen, doch zu Weihnachten grüssten sie ihn nicht, um klarzustellen, «dass wir auf verschiedenen Seiten leben.»

«Zahl wächst und wächst»

Indonesien ist das Land, mit der grössten islamischen Bevölkerung, das Christentum macht rund sieben Prozent aus. Doch ihre Anzahl wächst, sagt Kongkin. «Ich sage das nicht, weil ich Christ und die Christenheit dadurch erfreuen will, sondern weil ich persönlich sehe, wie das geschieht.» Er sehe oft, wie frühere Muslime Christen werden. «In vielen Teilen Indonesiens wird die Zahl grösser und grösser.»

«Manche sehen die Bombenattentate und die Terror-Attacken, die im Namen des Islams ausgeführt werden. Und sie beginnen sich zu fragen: 'Ist es das was ich will?' Sie suchen nach einem besseren Weg und finden Christus.»

Harrsche Gesetze

Die grösste Gefahr für die Christen komme von den Gesetzen sowie dem radikalen Islam. «Dieser hat mehr und mehr Einfluss in der Politik. Nicht im nationalen Geschehen aber in jenem in den Provinzen.» So etwa im Distrikt Tanara in der Provinz Banten, wo ein Gesetz Frauen nach zehn Uhr abends verbietet, allein oder mit jemandem, der nicht ihr Mann ist, auf die Strasse zu gehen.

Verschiedentlich seien bereits Frauen mehrere Tage wegen dieses «Verbrechens» auf der Polizeistation festgehalten worden.
Oder Kongkin verweist auf Jakartas christlichen Gouverneur Ahok, der wegen angeblicher Gotteslästerung zu zwei Jahren Haft verurteilt worden war (Livenet berichtete). «Mehr und mehr Menschen sehen, dass da Ungerechtigkeit verübt wurde, durch Menschen, die eigene Agenden haben.»

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Datum: 30.05.2017
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Christian Post

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