Alles andere als atheistisch

Nordkoreas falsche «Dreieinigkeit»

Das militärische Säbelrasseln der letzten Monate zwischen den USA und Nordkorea ist vielleicht nur ein Nebenschauplatz. Beobachter und Kenner des Landes weisen immer deutlicher darauf hin, dass der wahre Weg, die Diktatur von Kim Jong Un zu beenden, ein religiöser ist.

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Kim Jong-Un, der Diktator von Nordkorea
Es wird allgemein angenommen, dass der Atheismus der Grund ist, warum Christen und andere Religionen es in Nordkorea so schwer haben. Aber das Gegenteil ist wahr.

Gegen das Christentum

Der nordkoreanische Diktator Kim Jong Un lässt sich als Gott verehren; eine ganze Religion wurde um die vergöttlichte Kim-Dynastie herum konstruiert. Die «Juche»-Religion ist der geistige Rahmen, der von Kim's Grossvater Kim il-Sung als Gegenreligion zum Christentum aufgebaut wurde: «Er setzte sich als Gott ein. Sein Sohn Kim Jong Il ist die Jesus-Figur. Und Juche, ihre Philosophie, ist der Heilige Geist», erklärte Suzanne Scholte von der Stiftung «Defense Forum» jetzt an einem Treffen im Capitol Hill. «Das ganze Konstrukt ist vom Regime als Perversion des christlichen Evangeliums eingerichtet worden.»

Gehirnwäsche

Tom Belke, Absolvent der Regent University, hat eine Untersuchung der nordkoreanischen Staatsreligion veröffentlicht. Er erklärt: «Aussenstehende können die Nordkoreaner nicht begreifen, wenn sie nicht Juche und die Gehirnwäsche verstehen, der das Volk unterzogen worden ist. Sie müssen ihren Diktator und seinen Vater und Grossvater das ganze Leben lang verehren. Sie haben ein Gebet, das nach dem Essen sagt 'Danke, Vater Kim Il-Sung'. Sie haben so etwas wie ein apostolisches Glaubensbekenntnis, das zur Verehrung der Kim-Sippe umformuliert wurde.»

Die Bibel ist das Gefährlichste

Das Regime in Nordkorea fürchtet demnach nicht die Atomwaffen Trumps am meisten, sondern die christliche Botschaft. «Die Bibel und das christliche Evangelium ist das Destabilisierendste für das Regime in Nordkorea», erklärt Scholte. Sie zitiert Hwand Jang-Hop, den Schöpfer der «Juche»-Religion, der später der ranghöchste nordkoreanische Überläufer wurde: «Nur das christliche Evangelium kann das geistige Bollwerk zerbrechen, das durch die Gehirnwäsche des Regimes über dem nordkoreanischen Volk liegt.»

Autor Belke erklärt den Grund: «Die Bibel lehrt, dass es einen höchsten, souveränen Gott über allen Menschen, einschliesslich dem Diktator, gibt. Diese Gute Nachricht darf in Nordkorea nicht geduldet werden, denn sie untergräbt die Autorität des Diktators.» Scholte glaubt, dass die Nordkoreaner, hätten sie die Wahl, immer die Botschaft des Christentums der Kim-Religion vorziehen würden: «Das Evangelium sagt jedem Menschen: Du bist ein geliebtes Kind Gottes und zur Freiheit erschaffen. Aber die dauernde Propaganda des Regimes hämmert den Leuten ein, dass sie ein Sklave der Kim-Familie sind und dass sie ihr ganzes Leben dafür einsetzen müssen, ihr zu dienen und für sie zu sterben.»

Wirkung über Radio

Scholte unterstützt die Sendungen von «Radio freies Nordkorea», die mindestens eine Stunde jeden Tag Sendungen ins abgeschlossene Land ausstrahlen. «Wir haben viele Überläufer im Team, und unsere Sendungen sind die Populärsten im Land. Wir wissen, dass es Heilungen gegeben hat. Wir wissen, dass die Untergrundkirche die Bibellesungen nutzt.»

Sie erzählt die Geschichte einer Stadt, in der alle Kinder an Typhus starben. «Aber diese eine Frau hat die Bibelverse aufgeschrieben, die sie übers Radio hörte. Und sie sagte: 'Ich werde das über meiner Tochter beten. Wenn es stimmt, dass Gott real ist, wird sie gesund werden.' Und ihre Tochter war die einzige, die die Epidemie in dieser Stadt überlebte.»

Nur äusserlich

Es scheint, dass die meisten Nordkoreaner der Juche-Religion total ergeben sind. Scholte erklärt: «Sie müssen die Liturgien einfach mitmachen. Sie wissen, dass man sie anlügt, aber sie müssen mitmachen.» Bis hin in die obersten Ränge hängt die Angst wie ein Alptraum über der Bevölkerung: «Wenn du ein hoher Offizier bist, hast du dein ganzes Leben der Kim-Familie geweiht. Und du kannst jeden Tag aus ihrer Gunst fallen, rausgeworfen werden und mit deiner ganzen Familie umkommen. Die Menschen, die in diesem Regime dienen, haben nur die Wahl, loyal zu sein oder ihr Leben zu riskieren.»

Aufgabe der Kirche

Belke glaubt, dass es die Kraft Gottes ist, nicht Bomben und Raketen, die den Sieg über das böse Reich von Kim erringen werden. «Die geistlichen Mächte und Herrschaften, die hinter dem Regime stehen, müssen gebrochen werden. Das geschieht nicht durch normale Politik. Das geschieht durch Gebet und Fasten, und es ist die Aufgabe der Kirche.» Und Scholte ergänzt: «Die Kraft der christlichen Botschaft ist der einzige Weg, den Würgegriff dieses Regimes zu brechen; denn es ist schlicht und einfach böse.»

Zum Thema:
An verfolgte Christen: Tausende Briefe ermutigen Christen in Nordkorea

Internationaler Gebetstag: Nordkorea: Gibt es einen Hoffnungsschimmer?
Nordkorea: Glaubensweitergabe in der Diktatur – «reiner Wunschtraum»?

Datum: 26.01.2018
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / CBN News

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