Von lokalen Schneidern

25'000 Wintermäntel für syrische Kinder

In diesem Jahr werden sich Tausende syrische Kinder über einen neuen Wintermantel freuen können – und gleichzeitig wird die lokale Wirtschaft in Aleppo und Umgebung angekurbelt.

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Schwester Annie Demerjian (rechts) mit der Schneiderin Takla al Safadi in einer Schneiderei in Maalula (Bild: Kirche in Not)
Obwohl es im Sommer in Syrien bis zu 45°C werden kann, sind die Winter in dem Land extrem hart, regelmässig schneit es bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. Das ist insbesondere für die vielen Tausenden von Menschen schlimm, die innerhalb des Landes flüchten mussten und dabei nur das, was sie am Körper trugen, mit sich nehmen konnten.

Für Kinder und Wirtschaft

Zusammen mit der Organisation «Kirche in Not» (ACN) hat sich die syrische «Congregation of Jesus and Mary» unter Leitung von Schwester Annie Demerjian dieser Not angenommen. In Aleppo werden derzeit Tausende von Wintermänteln für Kinder von ortsansässigen Schneidern hergestellt – das war nicht nur positiv für die vielen Kinder, die einen warmen Mantel erhalten werden, sondern auch für die Schneider, die dadurch ein gewisses Einkommen hatten. Genau das war der Plan von Schwester Annie, nämlich «die lokale Wirtschaft anzukurbeln, indem wir unseren kleinen lokalen Fabriken aushelfen durch die Produktion dieser Kleidung».

Für 25'000 Mäntel braucht man aber auch viel Stoff – und dieser ist gerade in den Wintermonaten in Syrien sehr knapp. Deshalb plante Schwester Annie im Voraus und kaufte die benötigten Materialien bereits vor mehreren Monaten.

Auftrag in kritischem Moment

Für viele der Arbeiter, die bei der Produktion mithalfen, kam der Auftrag in einer kritischen Zeit, in der alle verzweifelt nach Arbeit suchten. «Sie wissen, wie schlimm die aktuelle wirtschaftliche Situation im Land ist», erklärt Rami, der in einer der Fabriken an der Schneidemaschine sitzt. «Es ist für uns eine grosse Freude, dass wir uns in den nächsten Monaten ernähren können Dank dieses Projektes von ACN. Gott möge es euch vergelten…»

Insgesamt sind 180 Syrier – sowohl Christen als auch Muslime – in 30 Schneidereien und Kleinfabriken am Arbeiten, um vor Weihnachten die rund 25'000 Mäntel fertigzustellen. Kinder aus Damaskus, Aleppo, Homs, Qamischli, al-Hasaka, as-Suwaida und Hauran sollen zum Weihnachtsfest einen Mantel geschenkt bekommen. «Gemeinsam können wir ein Lächeln auf die Gesichter der Kinder zaubern», freut sich Schwester Annie.

Zum Thema:
Missionar in Syrien: «Es entstehen christliche Gemeinschaften unter Muslimen»
Syrische Christen kehren zurück: Unbekümmert um neueste Sanktionen gegen Damaskus
Es kann nur besser werden: Eine Botschaft der Hoffnung zur Fürbitte für Syrien

Datum: 26.11.2020
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Christian Today

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