Laos in Südostasien

Schikanen können Hinwendung zu Jesus nicht aufhalten

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In Laos leben rund eine Viertelmillion protestantische und evangelische Christen. Die Behörden bremsen ihr Wachstum mit unterschiedlichen Mitteln, können aber das aktuell rasche Wachstum nur begrenzt behindern.

Der Süden von Laos erstreckt sich zwischen Thailand und Vietnam Richtung Kambodscha. Über den Fluss Xedon hatte der laotische «rote Prinz» Souphanouvong eine bis heute nach ihm benannte Brücke gebaut. Vor dem Sieg der Kommunisten in ganz Indochina 1975 rangen im Königreich Laos Prinzen verschiedener Ideologie und Ausrichtung nach den USA oder Rotchina um die Macht. Als erster Präsident von Volkslaos schuf der rote Prinz dann eine Verfassung und Religionsgesetzgebung, die den Christen des Landes bis heute entgegenzukommen scheint.

Legal nur in anerkannten Kirchen

So steht in der Stadt Salavan neben buddhistischen Pagoden eine stattliche Kirche der «Lao Evangelical Church» (LEC). Sie ist eine der neben Buddhisten, Katholiken und auch Adventisten staatlich anerkannten Religionsgemeinschaften. Das bedeutet aber auch, dass ihr alle «protestantischen» Gemeinden angehören müssen. Wenn nicht, werden sie in die Illegalität verbannt. Dies bedeutet meistens, sich in den Wäldern verstecken zu müssen oder behördliche Sanktionen zu erleiden.

In den Wald gejagt

So kam unlängst im Dorf Pasing-Kang in der Umgebung von Salavan eine animistische Familie zum Glauben an Jesus, nachdem das Gebet von Pfingstchristen einen ihrer kranken Männer geheilt hatte. Der Dorfvorsteher missbilligte diese «illegale religiöse Aktivität» und unterbrach die Wasser- und Stromversorgung der Familie. Diese lebte wie in Laos üblich mit mehreren Ehepaaren und Generationen in einem gemeinsamen «Langhaus».

Als sie sich weiter zum «heilenden Jesus» bekannte, wurde der Geheilte in einen Käfig gesperrt, damit er nicht andere Menschen im Dorf mit seiner «Pfingstkrankheit» anstecke. Seine Angehörigen wurden in den Wald gejagt, wo sie sich notdürftig Behausungen erbauten. Im Freien beten und singen sie und lesen in der einzigen gemeinsamen Bibel.

Gebremste Auslandkontakte

Jagd auf Bibeln machen laotische Grenzschützer an der Lao-Thai-Freundschaftsbrücke vor der Hauptstadt Vientiane. Zwar räumt ein im Dezember 2019 von der Regierung verabschiedetes «Gesetz über die evangelische Kirche» der LEC das Recht ein, Kontakte mit Christen aus dem Ausland zu pflegen. Darunter fällt auch die Einfuhr von religiösem Schrifttum, das jedoch nur Broschüren und nicht Bücher umfassen darf. Von Bibeln dürfen daher nur Druckbögen nach Laos gelangen, die dann vor Ort gebunden werden. Die «Lao Evangelical Church» besorgt das auch für die freikirchlichen Christen.

Zulauf trotz Illegalität

Trotz ihrer Illegalität finden Baptisten, Methodisten und besonders die pfingstchristlichen Assemblies of God im kirchlichen Untergrund wachsenden Zulauf. Das gilt aber auch für jene Evangelikalen, die sich unter das schützende Dach der anerkannten «Lao Evangelischen Kirche» begeben haben. Sie machen von der ihr gewährten Freiheit Gebrauch, sich in eigenen Hauskirchen zu organisieren. Die staatliche Toleranz zur LEC hängt auch damit zusammen, dass der laotische Kommunismus nicht atheistisch-religionsfeindlich ist, sondern dem Theravada-Buddhismus nahe steht.

Anerkennung selektiv behandelt

So gibt es in Laos auch kaum «kämpferische Atheisten». Dennoch wacht die für alle Religionsangelegenheiten zuständige Einheitspartei «Front für den Nationalen Aufbau» darüber, dass sich die heute schon eine Viertelmillion offiziellen und illegalen «Protestanten» unter 6,5 Millionen Einwohnern nicht noch rascher ausbreiten. Daher wird auch den aufstrebenden Methodisten die wiederholt erbetene Anerkennung verweigert. Gewährt wurde diese hingegen den recht wenigen Adventisten. Sie sollen über gute Beziehungen zur Staatspartei verfügen …

«Wir haben zu Gott geschrieben»

Der Präsident der Lao Evangelical Church, Dr. Kamphone Kounthapanya, bleibt zuversichtlich: «Trotz des hohen Verfolgungsgrades wächst die Kirche in Laos unaufhörlich.» Nach 15-jähriger kommunistischer Herrschaft waren Anfang der 90er Jahre seien nur noch 26 Christen übrig geblieben. «Wir wussten nicht, was wir tun sollen, wir haben zu Gott geschrien, und er hat die Tür zum Wachstum des Glaubens geöffnet. 1990 hatten wir eine Kirche, heute haben wir 46, in denen die Christen zusammenkommen, um Gottesdienst zu feiern und das Evangelium Jesu zu hören.»

Zum Thema:
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Datum: 29.03.2021
Autor: Heinz Gstrein
Quelle: Livenet

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