Ergreifendes Video geht viral

In ukrainischen Schutzräumen wird Psalm 31 gebetet

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Ukrainerin betet Psalm 31 (Bild: Screenshot Youtube)
Ein bewegendes Video der Ukrainischen Bibelgesellschaft macht die Runde: Zu sehen sind Christen, welche Psalm 31 beten – inmitten tödlicher Ungewissheit in Schutzräumen. Ein einheimischer Leiter: «Er handelt von unserer Situation in der Ukraine.»

Mitten in der grassierenden Ungewissheit beten viele Ukrainer. Psalm 31 hat in ihren Herzen eine besondere Bedeutung erlangt. Anatoliy Raychynets von der Ukrainischen Bibelgesellschaft erklärt, dass er eine völlig neue Sichtweise auf diese Bibelstelle gefunden hat. «Als Pastor lese ich diesen Psalm nun anders, weil er von unserer aktuellen Situation in der Ukraine handelt.»

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Ukrainische Familie betet Psalm 31 im Schutzraum (Bild: Screenshot Youtube)
«Dieses uralte Gebet, das vor mehreren tausend Jahren geschrieben wurde, ist heute sehr lebendig.» Eine Videozusammenstellung aus der Ukraine zeigt viele Menschen, die in ihren Bunkern Psalm 31 rezitieren und sich in Lobpreis und Anbetung an Gott wenden.

Hoffnung mitten im Leid

«Viele Menschen suchen in dieser schwierigen Zeit Kraft, Ruhe und Trost in ihrem Glauben und in Gottes Wort», sagt Oldi Morava von der Britischen Bibelgesellschaft. «Sie lesen das Buch der Psalmen in ihrem eigenen Kontext. Und Psalm 31 wird wirklich bedeutsam für die ganze Nation.»

Morava ermutigt uns alle, den Psalm aus der Perspektive einer Person zu lesen, die sich gerade in einem Schutzraum verschanzt und verzweifelt auf ein Ende der russischen Aggression hofft und dafür betet. Gerade die ersten fünf Verse von Psalm 31 machen deutlich, dass dieser Abschnitt im Mittelpunkt der geistlichen Reaktion auf den Krieg steht.

Psalm 31 – Was David in Bedrängnis komponierte

1 Ein Lied von David.
2 Bei dir, Herr, suche ich Schutz, lass meine Feinde nicht über mich triumphieren! Du bist ein gerechter Gott, darum hilf mir und rette mich!
3 Höre mein Gebet und komm mir schnell zu Hilfe! Bring mich in Sicherheit und beschütze mich wie in einer Burg, die hoch oben auf dem Felsen steht.
4 Ja, du bist mein schützender Fels, meine sichere Burg. Du wirst mich führen und leiten, um deinem Namen Ehre zu machen!
5 Du wirst mich aus der Schlinge ziehen, die meine Feinde mir heimlich gelegt haben! Ja, du bist meine einzige Zuflucht.
6 In deine Hände lege ich mein Leben, denn du wirst mich erlösen, Herr, du treuer Gott!
7 Ich verabscheue Menschen, die anderen Göttern nachlaufen – Göttern, die ja doch nicht helfen können. Darum vertraue ich nur dir, dem Herrn.
8 Ich juble vor Freude, weil du mich liebst. Dir ist meine Not nicht entgangen; du hast erkannt, wie verzweifelt ich bin.
9 Du hast mich nicht meinen Feinden ausgeliefert; jetzt bin ich frei, zu gehen, wohin ich will.
10 Erbarme dich über mich, Herr, denn ich weiss weder aus noch ein! Meine Augen sind vom Weinen ganz verquollen, ich bin mit meiner Kraft am Ende.
11 Unter Kummer schwindet mein Leben dahin, unter Seufzen vergehen meine Jahre. Meine Schuld raubt mir alle Kraft und lähmt meine Glieder.
12 Zum Spott meiner Feinde bin ich geworden, selbst meine Nachbarn verhöhnen mich. Meine Bekannten erschrecken, wenn sie mich sehen, und wer mir auf der Strasse begegnet, geht mir aus dem Weg.
13 Man hat mich vergessen wie einen, der schon lange tot ist; wie ein zerbrochenes Gefäss bin ich, das achtlos weggeworfen wurde.
14 Ich höre viele hinter meinem Rücken tuscheln. Von allen Seiten droht mir Gefahr! Meine Feinde tun sich zusammen, um mich aus dem Weg zu räumen.
15 Ich aber, Herr, vertraue dir. Du bist mein Gott, daran halte ich fest!
16 Was die Zeit auch bringen mag, es liegt in deiner Hand. Rette mich vor meinen Feinden und Verfolgern!
17 Blicke mich freundlich an, ich gehöre doch zu dir! Sei mir gnädig und rette mich!
18 Herr, ich rufe zu dir, lass mich nicht zum Gespött meiner Feinde werden. Diese Gottlosen aber sollen in Hohn und Spott enden und im Totenreich für immer verstummen.
19 Ja, diese Lügner sollen zum Schweigen gebracht werden! Überheblich und voller Verachtung verleumden sie den, der nach Gottes Willen lebt.
20 Doch gross ist deine Güte, Herr! Du hältst sie bereit für die Menschen, die dir mit Ehrfurcht begegnen. Vor aller Augen zeigst du sie denen, die bei dir Zuflucht suchen.
21 Du gibst ihnen Schutz in deiner Nähe, so kann ihnen keine Verschwörung etwas anhaben. Du bewahrst sie vor allem zänkischen Geschwätz.
22 Gepriesen sei der Herr! Ich war eingeschlossen in einer belagerten Stadt, doch auch dort habe ich deine wunderbare Liebe erfahren.
23 Entsetzt hatte ich schon gedacht: «Herr, du hast mich verstossen!» Du aber hörtest mich, als ich zu dir um Hilfe schrie.
24 Liebt den Herrn, alle, die ihr zu ihm gehört! Wer treu zu ihm hält, steht unter seinem Schutz, doch wer selbstgerecht ist, dem zahlt er es doppelt heim.
25 Seid stark und mutig, alle, die ihr auf den Herrn hofft!

Zum Thema:
Ukraine-Konflikt
Trost in Krisenzeiten: «Schätze» in den Psalmen bergen
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Zwischen Erschütterung und Anteilnahme: «Weil Gebet mächtig ist, kann ich hoffnungsvoll bleiben»

Datum: 09.03.2022
Autor: Billy Hallowell / Daniel Gerber
Quelle: Faithwire /gekürzte und adaptierte Übersetzung: Livenet

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