Millionen Entscheidungen?

Christen im Irak bauen digitale Kirche

Zoom
In den vergangenen Jahren ist im Irak eine blühende Kirche entstanden – online. Aus welchem Grund treffen sich die Christen dort nicht in physischen Kirchen oder Hausgemeinden?

Samuel, Mitarbeiter der Organisation «Redemptive Stories», sieht hierfür zwei Gründe: Zum einen kommen viele Frauen zum Glauben – doch für sie sei es schwierig, allein zur nächsten Kirche oder Gemeinde zu reisen. «Manchmal ist Gott ihnen in einer Vision oder einem Traum erscheinen, manchmal in den Sozialen Medien. Aber häufig leben sie noch bei ihrer Familie. Doch durch die Smartphones hat sich ihnen eine Möglichkeit eröffnet, das Evangelium zu hören und von der Hoffnung und der Freude, die Jesus Christus ihnen bietet.»

Da sie in ihrer Gesellschaft kaum allein eine Kirche besuchen können, findet auch die Nacharbeit, die Jüngerschaft, überwiegend digital statt.

Unglaublich hohe Zahlen

Der zweite Grund, so Samuel, läge darin, dass viele Menschen, die zum Glauben kommen, an Orten leben, in denen es noch keine Kirche gibt. Das ist vor allem im ländlichen Süden und Westen des Landes, weit ab von den grossen Städten. Doch immer mehr Menschen kommen zum Glauben. «Ich glaube, es ist ein richtiger Schockmoment, wenn man einfach nur die Zahlen sieht», erklärt Samuel. «Wenn man die Zahlen der verschiedenen Organisationen anschaut in Bezug auf diejenigen, die positiv aufs Evangelium reagiert haben, zählen einige von ihnen bereits Millionen.»

Digitale Kirchen als Brücke

Während immer mehr Menschen zurück in die Gebiete ziehen, die zuvor vom Islamischen Staat zerstört wurden, werden dort auch vermehrt Kirchen wiederaufgebaut. Es sei ideal, wenn Menschen, die zum Glauben kommen, eine physische Gemeinde besuchen könnten, so Samuel. «Wir sehen digitale Kirchen in vielen Fällen als Brücke», eine Brücke, die die neuen Christen letztendlich in eine physische Kirche bringt.

Zum Thema:
Auch Dank Papstbesuch: 23'000 Christen kehren in den Irak zurück
Christen im Irak: «Bereit, für Jesus zu sterben»
Er liebt die Kurden: «Gott hat uns hierher gerufen»

Datum: 26.08.2022
Autor: Kevin Zeller / Rebekka Schmidt
Quelle: MNN / Übersetzt und bearbeitet: Livenet

Glaubensfragen & Lebenshilfe

Diese Artikel könnten Sie interessieren

Benedikt XVI.
Benedikt XVI. war nach 500 Jahren der erste deutsche Papst. Mit ihm sass von 2005 bis 2013 ein Intellektueller und Theologe von Weltformat auf dem...
Benedikt XVI.
Benedikt XVI. war nach 500 Jahren der erste deutsche Papst. Mit ihm sass von 2005 bis 2013 ein Intellektueller und Theologe von Weltformat auf dem...
Auf Platz 2 hinter China
Jeder Vierte in Deutschland bezeichnet sich selbst als nicht-religiös oder atheistisch. Das geht aus einer Umfrage in acht Nationen hervor. Nur in...
Steigende Tendenz
Der jährliche Bericht über die religiösen Gemeinschaften Israels ergibt, dass die christliche Bevölkerung um zwei Prozent gewachsen ist. Somit macht...

AKTUELLE NEWS

Benedikt XVI.
Benedikt XVI. war nach 500 Jahren der erste deutsche Papst. Mit ihm sass von 2005 bis 2013 ein Intellektueller und Theologe von Weltformat auf dem Stuhl Petri. Nun ist der Papa Emeritus im Alter von 95 Jahren gestorben.
Benedikt XVI.
Benedikt XVI. war nach 500 Jahren der erste deutsche Papst. Mit ihm sass von 2005 bis 2013 ein Intellektueller und Theologe von Weltformat auf dem Stuhl Petri. Nun ist der Papa Emeritus im Alter von 95 Jahren gestorben.
Leihmutterschaft
«Gebärmutter zu vermieten. Suche: Paar mit Kinderwunsch. Biete: Neun Monate Unterkunft für einen Embryo mit Vollpension. Miete gesamt 12000 CHF.» So könnte die Anzeige einer Leihmutterschaft, die in Europa noch verboten ist, aussehen.
Allianzgebetswoche 2023
Christen sind zur Freude aufgerufen – doch was bedeutet das? Darum geht es in der diesjährigen Allianzgebetswoche vom 8. bis 15. Januar 2023. Livenet veröffentlicht die täglichen Andachten, heute mit SEA-Generalsekretärin Viviane Krucker-Baud.
Auf Platz 2 hinter China
Jeder Vierte in Deutschland bezeichnet sich selbst als nicht-religiös oder atheistisch. Das geht aus einer Umfrage in acht Nationen hervor. Nur in China sind mehr Menschen nicht religiös.
Steigende Tendenz
Der jährliche Bericht über die religiösen Gemeinschaften Israels ergibt, dass die christliche Bevölkerung um zwei Prozent gewachsen ist. Somit macht ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung des Landes rund 1,9 Prozent aus.
Ganz ohne Angst
Locker und in jugendlicher Sprache erzählt Tabea Tacke in «Fearless – 24 mutige Vorbilder aus der Bibel» die Geschichten von zwölf Männern und zwölf Frauen aus dem Buch der Bücher.

Anzeige

Kommentar

Regula Lehmann: Empörung ist billig
Wir befinden uns inmitten der Fastenzeit vor Ostern. Livenet-Kolumnistin Regula Lehmann fastet...

Ratgeber

Zielbewusst und entspannt Gute Vorsätze für 2023
Die ruhigere Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr scheint dazu einzuladen, dass man sich überlegt...