44 besondere Goldmünzen

Hinweise auf muslimische Eroberung

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44 byzantinische Münzen wurden im Norden Israels gefunden (Bild: christianheadlines.com)
Archäologen der Israelischen Altertumsbehörde (IAA) haben im Norden Israels 44 byzantinische Goldmünzen entdeckt. Damit werden weitere Belege für die muslimische Eroberung des Byzantinischen Reiches in der Levante geliefert.

Wie die IAA mitteilt, fand die Ausgrabung an der Stätte von Paneas – später Banias genannt – innerhalb des Hermon River National Park statt. Nach christlicher Überlieferung soll Banias der Ort sein, an dem Petrus Jesus als den Christus verkündet hat.

Die antike Ausgrabungsstätte hat auch historische Wurzeln, die bis in die Zeit der Kanaaniter zurückreichen, die dem Gott Baal ein Heiligtum widmeten. Später wurde der Ort während der hellenistischen Periode als Kultstätte für den Gott Pan genutzt.

Laut Gabriela Bijovsky, Münzen-Expertin bei der IAA, wurden die Münzen des antiken Goldschatzes von den byzantinischen Kaisern Phokas (602-610 n. Chr.) und Heraklius (610-641 n. Chr.) geprägt.

Aus Zeit der muslimischen Eroberung

Ausgehend von den letzten Münzen des Heraklius wird angenommen, dass der Münzschatz auf das Jahr 635 n. Chr. zurückgeht, als die muslimische Eroberung des byzantinischen Reiches stattfand.

«Der Münzschatz, der etwa 170 Gramm wiegt, war zur Zeit der muslimischen Eroberung im Sockel einer Quadersteinmauer verborgen. Die Entdeckung spiegelt einen bestimmten Zeitpunkt wider, an dem wir uns vorstellen können, dass der Besitzer sein Vermögen unter der Bedrohung des Krieges versteckt hat, in der Hoffnung, eines Tages zurückzukehren und sein Eigentum zurückzuholen. Im Nachhinein wissen wir, dass er weniger Glück hatte», erklärte Yoav Lerer, Leiter der Ausgrabung.

Aufschluss über Wirtschaft

«Die Entdeckung des Münzschatzes könnte auch Aufschluss über die Wirtschaft der Stadt Banias während der letzten 40 Jahre der byzantinischen Herrschaft geben», so Lerer weiter.

«Die meisten Münzen stammen vom byzantinischen Kaiser Heraklius», so Gabriela Bijovsky, «und besonders interessant ist, dass in seinen ersten Jahren als Kaiser nur sein Porträt auf der Münze abgebildet war, während nach kurzer Zeit auch die Bilder seiner Söhne erschienen. Man kann tatsächlich verfolgen, wie seine Söhne aufwachsen – von der Kindheit bis zu dem Zeitpunkt, an dem ihr Bild in der gleichen Grösse wie das ihres Vaters erscheint, der mit einem langen Bart abgebildet ist.»

Neben den Münzen wurden bei der Ausgrabung eine Vielzahl von Artefakten gefunden, darunter ein Töpferofen, Bronzemünzen, Keramik- und Glasfragmente sowie Metallgegenstände.

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Datum: 09.10.2022
Autor: Milton Quintanilla / Daniel Gerber
Quelle: Christian Headlines / Übersetzung: Livenet

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