Jüngerschaft

Zehn Fehler, die man vermeiden sollte

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Mentoring, Jünger machen, neue Christen schulen – das ist mehr als ein Zehn-Punkte-Programm. Es geht darum, sich in den anderen zu investieren, gemeinsam zu lernen und im Glauben zu wachsen. Dabei gibt es einige Dinge, die ein Mentor unbedingt vermeiden sollte.

Es waren Jesu letzte Worte auf der Erde, ein letzter Auftrag an seine Jünger und deren zukünftige Jünger: «Darum geht zu allen Völkern und macht die Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe.» (Matthäus, Kapitel 28, Verse 19-20a) Der vielzitierte Missionsauftrag. Der erste Teil wird schon in allen Teilen der Welt durchgeführt – Menschen von Jesus zu erzählen und sie zum Glauben an Jesus zu führen.

Beispiele aus der Bibel

Doch der letzte Teil ist deutlich schwieriger: Jünger zu machen bedeutet eben nicht bloss, ihnen theologisches Wissen zu vermitteln, sondern vielmehr, sich in das Leben des anderen zu investieren, mit ihm zu gehen, ihn auch an den eigenen Kämpfen und Schwierigkeiten teilhaben zu lassen und so gemeinsam im Glauben zu wachsen.

Das ist keine Aufgabe von einem Monat oder einem halben Jahr; Jüngerschaft oder Mentoring braucht Zeit! Doch es lohnt sich, denn so werden die neuen Christen zu «vertrauenswürdigen und zuverlässigen Menschen, die ebenfalls fähig sind, andere zu lehren», wie es Paulus in 2. Timotheus, Kapitel 2, Vers 2 ausdrückt. Und die Bibel gibt auch immer wieder Beispiele, nicht nur Paulus mit Timotheus, sondern Mose mit Josua, Noami mit Ruth, Elia mit Elisa und viele andere mehr.

Zehn häufige Fehler beim Mentoring

Der Autor und Journalist J. Lee Grady schreibt in einem Artikel bei Charisma News: «Ich habe Mentoring zu meiner Priorität gemacht, weil ich glaube, dass Gott Qualität der Quantität vorzieht.» Auch Jesus habe viel mehr Zeit mit seinen Jüngern verbracht, als mit den riesigen Menschenmassen.

Doch es gibt einige Fehler, die man beim Mentoring oder in der Jüngerschaft tun kann. J. Lee Grady hat diese in zehn Punkten zusammengefasst:

1. Niemals ignorieren

Jüngerschaft braucht viel von Ihrer Zeit. Beantworten Sie Telefonanrufe oder Textnachrichten und stellen Sie sicher, dass Ihr Jünger weiss, dass Sie erreichbar sind.

2. Nicht empört auf schlimme Sünden reagieren

Damit der andere wirklich emotional heilen kann, muss Transparenz und Busse möglich sein. Sie müssen dabei aber Erbarmen und Sensibilität aufbringen, wenn sich Ihr Jünger so vor Ihnen bloss stellt.

3. Niemals das Vertrauen brechen

Ich habe Christen kennengelernt, die sich verschlossen oder gar ganz aus der Kirche ausgetreten sind, weil ein Pastor oder ein Mentor mit anderen über Dinge sprach, die der Betroffene im Vertrauen geäussert hatte. Wenn Ihr Jünger Ihnen so sehr vertraut, dass er Ihnen seine tiefsten Kämpfe darlegt, dann behalten Sie diese Information für sich.

4. Nicht wie ein Kind behandeln

Behandeln Sie Ihre Jünger als Erwachsene. Verhätscheln oder verwöhnen Sie sie nicht, auch nicht im geistlichen Sinne. Paulus sagte (in 1. Korinther, Kapitel 13, Vers 11b): «…als Erwachsener habe ich abgelegt, was kindlich ist.» Sie können niemanden zu geistlicher Gesundheit führen, wenn sie ihn wie ein Kind behandeln. Erwarten Sie vielmehr Wachstum und Reife.

5. Vermeiden Sie keine Konfrontation

In unserem Zeitalter der «Hyper-Gnade»-Theologie verzichten manche Christen auf jegliche Art der Konfrontation, weil sie Angst davor haben, engstirnig und legalistisch zu wirken. Aber Sie müssen diese Angst überwinden. Denn wenn Sie Ihre Jünger wirklich lieben, müssen Sie sie in Liebe korrigieren, wenn es nötig ist.

6. Nicht kontrollieren oder manipulieren

Sie sind nicht verantwortlich für das Leben Ihrer Jünger. Ihr Job ist es, ihnen zu helfen, wie sie selbst von Gott hören können – sie müssen nicht für sie von Gott hören…

7. Nicht besitzergreifend werden

Ihr Ziel als Mentor ist es, Ihrem Jünger zu dienen und ihm beim Wachsen zu helfen. Aber Sie sind nicht der einzige Mensch, den sie in ihrem Leben brauchen. Lassen Sie ihnen Raum für Freunde und andere Mentoren – und werden Sie nicht eifersüchtig, wenn Ihr Jünger bei jemand anderem Hilfe sucht.

8. Vorsicht vor Koabhängigkeit

Sie müssen Ihre Jünger immer auf Jesus hinweisen. Lassen Sie es nicht zu, dass Ihre Jünger eine ungesunde Abhängigkeit von Ihnen entwickeln. Und versuchen Sie niemals, Ihre emotionalen Bedürfnisse durch die Freundschaft mit ihren Jüngern zu füllen.

9. Keine finanzielle Ausbeutung

Über die Jahre habe ich immer wieder Pastoren und Mentoren getroffen, die ihre Jünger baten, in ihr Marketing-Netzwerk einzusteigen oder in irgendwelche Geschäfte zu investieren. Das ist ein grosser Fehler. Beziehungen der Jüngerschaft zur Bereicherung seiner selbst zu nutzen, widerspricht allem, was Jesus über das reine Herz gesagt hat.

10. Niemals aufgeben

Können Sie sich vorstellen, wie es ausgesehen hätte, wenn Jesus Petrus auf die Strasse warf, nachdem er ihn verleugnete? Nein, Jesus disqualifizierte Petrus nicht für seine Sünde – er baute ihn wieder auf. Bleiben Sie in guten und schlechten Zeiten bei Ihren Jüngern, auch wenn sie schwerwiegende moralische Fehler gemacht haben. Lieben Sie, vergeben Sie und hören Sie nie auf, für sie zu beten. Seien Sie ein Mentor – lebenslang.

Zum Thema:
Persönliche Jüngerschaft: Ein Einsatz, der sich lohnt – nicht nur für die Gemeinde
Der grosse Mythos: Evangelisation ist nicht nur für die «Verlorenen»
Keine gute PR: «Wer mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst»

Datum: 27.05.2019
Autor: Rebekka Schmidt / J. Lee Grady
Quelle: Livenet / Charisma News

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