Kampf gegen Parkinson

«Heil-sein wichtiger als Geheilt-sein»

Medikamente und der christliche Glaube sind eine ideale Kombination, um mit der unheilbaren Zitter-Krankheit Parkinson fertig zu werden. Das sagte Deutschlands führender Parkinson-Experte, der Neurologe Prof. Wolfgang Oertel, in der ZDF-Sendung «Peter Hahne» am 26. Mai.

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Jürgen Mette
Er sprach mit dem evangelischen Theologen Jürgen Mette (60), der vor etwa vier Jahren erfuhr, dass er an Parkinson erkrankt ist. Mette – stellvertretender Vorsitzender der Stiftung Marburger Medien – berichtete, wie sich die Krankheit auf seinen Glauben auswirke. Zum einen komme er durch Bibeltexte zur inneren Ruhe. Besonders wichtig sei ihm ein Vers aus dem 2. Korintherbrief mit dem Jesus-Wort «Meine Kraft ist in deiner Schwachheit mächtig» (2. Korinther, Kapitel 12, Vers 9).

Zum anderen habe er erkannt, dass die Weitergabe des Evangeliums auch ohne perfektes Aussehen möglich sei. Seine Theologie habe sich geändert. Während er früher kein Verständnis für kranke Leute gehabt habe und sich «erfolgsorientiert im sicheren Elfenbeinturm einer korrekten Theologie» bewegt habe, predige er heute barmherziger und vorsichtiger. Auf die Frage, ob er es für möglich halte, dass Gott ihn unmittelbar heile, antwortete Mette, dass heil-sein wichtiger als geheilt-sein sei. Er begreife das Handeln von Ärzten, Pharmazeuten und Therapeuten als ein Handeln Gottes, so dass er bereits jetzt einen aktiven Prozess der Heilung erlebe. Er warte nicht auf Spektakuläres.

Parkinson beginnt 30 Jahre vor dem Ausbruch

Laut Oertel beginnt die Parkinson-Erkrankung bereits bis zu 30 Jahre vor ihrem Ausbruch. Symptome können aggressive Träume, Reden im Schlaf und nächtliches Umsichschlagen sein. Wer sich frühzeitig beraten lasse, habe gute Chancen, die richtigen Medikamente zu bekommen. Erst seit etwa sieben Jahren würden die Ursachen für Parkinson erforscht. Bis dahin habe man sich auf die Behandlung von Symptomen konzentriert. Oertel schätzt, dass die Forschungen in etwa 20 Jahren so weit seien, dass der Krankheitsverlauf gestoppt werden könne. Menschen, die weder eine sie stützende Familie haben noch Kraft aus dem Glauben schöpfen könnten, riet Oertel, sich einer Selbsthilfegruppe anzuschliessen. In Deutschland sind etwa 400‘000 Personen an Parkinson erkrankt, in der Schweiz rund 15‘000.

Datum: 27.05.2013
Quelle: idea

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