Bund kürzt J+S-Beiträge

Christliche Jugendverbände fordern: Hauruck-Übung stoppen!

In einer Stellungnahme an das Bundesamt für Sport wehren sich die Kinder- und Jugendverbände gegen die geplanten J+S-Beitragskürzungen. Betroffen sind unter anderem die Jungschar der EMK, der CEVI und der BESJ.

Zoom
Das Bundesamt für Sport (BASPO) kürzt die J+S-Beiträge per 1. August markant. Am 11. März 2015 hat das BASPO öffentlich über Kürzungen der J+S-Beiträge im Breitensport um 25 Prozent informiert. Christoph Lauener, Sprecher des Baspo, rechtfertigte die Kürzungen: «Wir arbeiten mit dem vorgegebenen Budget, das wir einhalten müssen.» Durch die steigende Nachfrage für Lager und Kurse komme man dieses Jahr nicht darum herum, die Beiträge ab August zu senken, sagte Lauener.

Verbände fordern Planungssicherheit

Die Ankündigung des BASPO stösst in den Kinder- und Jugendverbänden CEVI, Bund Evangelischer Schweizer Jungscharen (BESJ), der Jungschar der evangelisch-methodistischen Kirche (JEMK), Jungwacht Blauring Schweiz (Jubla), Pfadibewegung Schweiz (PBS) sowie der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände (SAJV) auf grosses Unverständnis. Sie wollen diese Beitragskürzungen nicht akzeptieren.

Zoom
Mädchen mit dem CEVI-Abzeichen
In einer Stellungnahme ans BASPO fordern sie eine langfristige Planungs- und Leistungssicherheit. «Die Beitragssenkungen treffen unzählige Lager und damit die Basis der Jugendverbände», heisst es in der Stellungnahme. Zudem sei die Kommunikation des BASPO äusserst kurzfristig erfolgt. «Die Beitragskürzungen betreffen bereits diesjährige Lager. Die Planung für diese Lager ist schon sehr weit vorangeschritten, die entsprechenden Budgets sind erstellt. Für all jene Abteilungen, Scharen und Ortsgruppen, deren Lagerangebote über den 31. Juli 2015 hinauslaufen, bedeuten die Kürzungen den Verlust der Planungssicherheit.»

Schmerzliche Direktfolgen

Zusammengerechnet sind in der Jubla, der Pfadi, dem Cevi und der JEMK rund 300 Lager mit über 9'300 Kindern direkt betroffen. Die Verbände reklamieren: «Es ist unverständlich und absolut inakzeptabel, dass die Beiträge so kurzfristig und so einschneidend reduziert werden. Die Verbände wurden vor vollendete Tatsachen gestellt – und das innerhalb eines laufenden Angebotsjahres.»

Die freiwillig arbeitenden Lagerleitungen seien nun gezwungen, ihre Lagerbudgets kurzfristig anzupassen, heisst es weiter. «Die Verträge für die Lagerplätze und Lagerhäuser sind jedoch meist schon seit langem unterschrieben. Die Abteilungen und Scharen müssen nun schauen, wie sie die fehlenden Beiträge auffangen können. Finden sich in der kurzen Zeit bis zum Lager nicht andere Geldquellen, müssen die Lagerbeiträge heraufgesetzt werden. Darunter würden vor allem einkommensschwache Familien und Familien mit mehreren Lagerteilnehmenden leiden.» Das sei überhaupt nicht im Sinne der Kinder- und Jugendverbände, da es den chancengerechten Zugang zu den Lagern verhindere.

Hauruck-Übung stoppen

In ihrem Schreiben an die politischen Instanzen verlangen die Kinder- und Jugendverbände unter anderem, dass die Kürzungsentscheide aufgehoben werden. So kurzfristig angekündigte Kürzungen seien nicht hinnehmbar. Diese «Hauruck-Übung» müsse gestoppt werden. Die Verbände fordern weiter, dass auch die zukünftigen finanziellen und materiellen Leistungen des Bundes mindestens dem gegenwärtigen Niveau entsprechen. Die wertvolle Arbeit der Kinder- und Jugendverbände müsse finanziert und honoriert werden.

Zum Thema:
Bund streicht Beiträge: Kein Geld mehr für (zu fromme) Jugendarbeit
«Zu missionarisch»: Bund streicht Gelder für Adonia und Heilsarmee
Infosekta «besorgt»: Sodom und Gomorrha – nur andersherum

Datum: 09.04.2015
Autor: Florian Wüthrich
Quelle: Livenet

Glaubensfragen & Lebenshilfe

Diese Artikel könnten Sie interessieren

Heilsarmee Zürich
Ukrainische Geflüchtete feiern Weihnachten dieses Jahr mit sehr gemischten Gefühlen. Traditionsgemäss jeweils am 6. und 7. Januar. Die Heilsarmee...
Agentur C
In einer gross aufgelegten Aktion wurden am vergangenen Mittwoch, 21. Dezember in neun Zeitungen der Schweiz Anzeigen geschaltet – um die Leser auf...
Nik Gugger
Der Titel ist Programm seines Buches. Der EVP-Nationalrat Nik Gugger hat ein biografisches Buch über seinen aussergewöhnlichen Weg vom indischen...
Über 1'000 Teilnehmende
Das Schicksal der Glaubensverfolgten darf uns nicht gleichgültig sein. Das bezeugten am 14. Dezember mehr als 1.000 Teilnehmende an der CSI-Mahnwache...

AKTUELLE NEWS

Benedikt XVI.
Benedikt XVI. war nach 500 Jahren der erste deutsche Papst. Mit ihm sass von 2005 bis 2013 ein Intellektueller und Theologe von Weltformat auf dem Stuhl Petri. Nun ist der Papa Emeritus im Alter von 95 Jahren gestorben.
Benedikt XVI.
Benedikt XVI. war nach 500 Jahren der erste deutsche Papst. Mit ihm sass von 2005 bis 2013 ein Intellektueller und Theologe von Weltformat auf dem Stuhl Petri. Nun ist der Papa Emeritus im Alter von 95 Jahren gestorben.
Leihmutterschaft
«Gebärmutter zu vermieten. Suche: Paar mit Kinderwunsch. Biete: Neun Monate Unterkunft für einen Embryo mit Vollpension. Miete gesamt 12000 CHF.» So könnte die Anzeige einer Leihmutterschaft, die in Europa noch verboten ist, aussehen.
Allianzgebetswoche 2023
Christen sind zur Freude aufgerufen – doch was bedeutet das? Darum geht es in der diesjährigen Allianzgebetswoche vom 8. bis 15. Januar 2023. Livenet veröffentlicht die täglichen Andachten, heute mit SEA-Generalsekretärin Viviane Krucker-Baud.
Auf Platz 2 hinter China
Jeder Vierte in Deutschland bezeichnet sich selbst als nicht-religiös oder atheistisch. Das geht aus einer Umfrage in acht Nationen hervor. Nur in China sind mehr Menschen nicht religiös.
Steigende Tendenz
Der jährliche Bericht über die religiösen Gemeinschaften Israels ergibt, dass die christliche Bevölkerung um zwei Prozent gewachsen ist. Somit macht ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung des Landes rund 1,9 Prozent aus.
Ganz ohne Angst
Locker und in jugendlicher Sprache erzählt Tabea Tacke in «Fearless – 24 mutige Vorbilder aus der Bibel» die Geschichten von zwölf Männern und zwölf Frauen aus dem Buch der Bücher.

Anzeige

Kommentar

Regula Lehmann: Empörung ist billig
Wir befinden uns inmitten der Fastenzeit vor Ostern. Livenet-Kolumnistin Regula Lehmann fastet...

Ratgeber

Zielbewusst und entspannt Gute Vorsätze für 2023
Die ruhigere Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr scheint dazu einzuladen, dass man sich überlegt...