Evangelische Allianz Uri

«Die Innerschweizer sind ein sehr gläubiges Volk»

Mehrere Gemeinden bilden die Evangelische Allianz Uri. Zu den befreundeten Werken gehört unter anderem ein begleitetes Mutter-Kind-Wohnen und ein 24-Stunden-Kinderhort. Livenet unterhielt sich mit Andreas Reifler, dem Leiter der Evangelischen Allianz Uri.

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Gottesdienst im «Brennpunkt – Evangelische Freikirche Uri»
Andreas Reifler, vier Gemeinden sind in der Evangelischen Allianz Uri mit dabei, können Sie diese kurz vorstellen?
Andreas Reifler: Beginnen wir mit der ältesten Gemeinde: Die «Chilähoch3» wurde im Jahr 1985 gegründet und hat als Pioniergemeinde ein grosses Durchhaltevermögen an den Tag gelegt. Sie gehörte bis letztes Jahr zum Bund Evangelischer Gemeinden. Seit Januar 2019 ist die «Chilähoch3» ein ICF Startup und bieten Raum für alle Altersgruppen, sich zu begegnen. Der Brennpunkt, die Evangelische Freikirche Uri, wurde 1995 gegründet. Die vom ICF und Brennpunkt getragene Jungschar ist im Brennpunkt vor allem materialtechnisch zuhause, ansonsten ist die Jungschar draussen unterwegs. Im Bistro, dem Gottesdienstraum und der Jungendbar ist mitten im Industriegebiet Begegnung für Jung und Alt möglich. Der Brennpunkt gehört zum wachsenden Movement von Chrischona Schweiz. Aus einem schon längere Zeit bestehenden Hauskreis der Freien evangelischen Gemeinden wurde im Jahr 2010 die «FEG Altdorf» gegründet. Nach dem Beziehen eines grünen Herrschaftshauses im Zentrum von Altdorf, tritt sie mit dem Namen «Chilä im griänä Hüüs» an die Öffentlichkeit. Heute ist neben dem Herrschaftshaus ein Neubau mit Gottesdienstsaal und dem «Kaffeeim griänä Hüüs» ein genialer Begegnungsort für Familien gewachsen. Dann gibt es noch die «Chilä Altkirch», die sich nach dem Weggang ihres Pastors in eine Hausgemeinde im «Hus Altkirch» gewandelt hat. Zudem war die reformierte Kirche Uri in der Allianzwoche bisher auch mit von der Partie, obwohl sie nicht Mitglied der Evangelischen Allianz ist. Ich hoffe sie bleiben nach ihren personellen Veränderungen bei der Allianzgebetswoche dabei. Gemeinsam können wir das Reich Gottes mit seiner Vielfalt an verschiedenen Facetten im Kanton Uri widerspiegeln.

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Andreas Reifler
Gleichzeitig sind auch vier Werke auf eurer Homepage – was tut zum Beispiel das Haus Magdalena?
Die Werke sind nicht direkt in der Evangelischen Allianz Uri dabei. Die vier Werke sind im Kanton Uri verwurzelt und stellen klar den christlichen Glauben ins Zentrum ihrer Hilfe, die sie den Menschen anbieten. Das Haus Magdalena ist ein Haus voller Leben. Es besteht heute aus dem 24h-Chinderhort Chönigschind. Lange Zeit nahm das Haus Frauen auf, die sich in einer herausfordernden Situation befanden und dort Unterstützung erhielten. Das Ziel war, neue Lebensperspektiven zu entwickeln und eine feste Mutter-Kind-Beziehung aufzubauen, um mit Zuversicht weitere Lebensschritte zu gehen. Mangels Zuweisungen, gerade wegen der klar christlichen Ausrichtung, ist diese Arbeit in Frage gestellt.

Wie offen sind die Innerschweizer für den christlichen Glauben?
Die Innerschweizer sind ein sehr gläubiges Volk. Die Zugehörigkeit zur Kirche ist hier noch viel tiefer verankert als in anderen Regionen der Schweiz. Das beinhaltet auch, dass es recht grosse Skepsis gegenüber neueren Bewegungen wie Freikirchen gibt. Dafür findet sich eine Offenheit für alles Übernatürliche, wie zum Beispiel Esoterik. Der Urner ist gottesfürchtig. Wir als Freikirchen wollen auf die Möglichkeit hinweisen, in einer tiefen, lebendigen Beziehung mit unserem Vater im Himmel leben zu können. Darauf, dass Jesus durch sein Leben, Sterben und Auferstehen dies wieder möglich gemacht hat.

Welche Früchte entstehen durch das Miteinander der Gemeinden?
Ich denke, dass durch unser Miteinander allein gut zu sehen ist, dass wir nicht in Konkurrenz zueinander stehen, sondern miteinander das gleiche Ziel verfolgen: die Liebe unseres Herrn Jesus Christus bekannt zu machen. Inzwischen ist ein Jugendgottesdienst entstanden, der von allen Allianzkirchen getragen und unterstützt wird. Wir machen diverse Angebote in der Jugendarbeit gemeinsam, da es gemeinsam mehr Freude macht. Wir haben auch gemeinsam eine Sprachschule für Flüchtlinge ins Leben gerufen. Die Zusammenarbeit hilft uns allen, da Vorurteile abgeschwächt werden. Zudem ist es gut zu wissen, dass wir nicht alleine sind, sondern dass wir gemeinsam unseren Kanton auf dem Herzen haben.

Durch das Gebiet Ihrer Allianz führt der Gotthard, haben Sie da auch schon Aktionen durchgeführt?
Die Bedürfnisse der Urner Bevölkerung liegen bei uns an erster Stelle. Aktionen für Durchfahrtstouristen sind nicht unser Ziel. Vielmehr stellt sich die Frage immer wieder: Wie können wir in unserer Gesellschaft relevant sein? Wie können wir unseren Nachbarn, Arbeitskollegen, unseren politischen Gemeinden zum Segen werden?

Welche Aktionen und Projekte sind als Nächstes geplant?
Im Januar anlässlich der Allianzgebetswoche wird von Montag bis Freitag um 20 Uhr von jeder teilnehmenden Gemeinde ein Gebetsabend organisiert. Am Sonntag, 12. Januar 2020, um 10 Uhr starten wir die Gebetswoche mit einem gemeinsamen Gottesdienst in der «Chilä im griänä Hüüs». Normalerweise haben wir auch um Ostern gemeinsames Programm mit 24/7 Gebetszeit und einer Lobpreiszeit am Ostersamstag. Wir sind uns aber noch nicht sicher, ob wir das im 2020 nicht einmal anders gestalten. Im Herbst führen wir entweder ein Adonia-Konzert oder sonst einen evangelistischen Anlass miteinander durch. Auf unserer Webseite steht, was noch so alles läuft in der Evangelischen Allianz Uri.

Zur Webseite:
Evangelische Allianz Uri

Zum Thema:
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Datum: 27.11.2019
Autor: Daniel Gerber / Andreas Reifler
Quelle: Livenet

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