«Im Namen Gottes»

E-Parteien verteidigen Gottesbezug in Schweizer Präambel

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Ein neuer Vorstoss sucht, den Gottesbezug aus der Einleitung der Bundesverfassung zu streichen. Dass diese Streichung verheerende Folgen für die Schweiz haben könnte, zeigen EVP und EDU auf und verteidigen damit das Wertefundament des Landes.

«Im Namen Gottes des Allmächtigen», mit diesen Worten beginnt die Präambel der Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft. Und genau diese Worte sollen gestrichen werden, so wünscht es zumindest SP-Nationalrat Fabian Molina.

Deutlich gegen diesen Vorstoss drückten sich nun die beiden E-Parteien der Schweiz aus. Eine Medienmitteilung der EVP vom Donnerstag zitierte die Partei-Präsidentin Mariann Streiff, es sei alles andere als anmassend, die gesamte Verfassung unter den Namen Gottes des Allmächtigen zu stellen. «Es ist im Gegen­teil ein Zei­chen der Ach­tung gegen­über einer höhe­ren Macht und der Ein­sicht in die eige­nen Gren­zen, in denen wir Men­schen ver­su­chen, unser Zusam­men­le­ben fried­lich und zum Wohle aller zu gestal­ten», so Streiff.

Ein Land ohne Werte?

Der Gottesbezug sei zudem eine «unverzichtbare Rückbesinnung auf die christlichen Wurzeln unseres Landes» und verankert im gemeinsamen Wertefundament, welches die Gesellschaft zusammenhalte. «Strei­chen wir die­sen Bezug aus der Ver­fas­sung, signa­li­sie­ren wir, dass wir letzt­lich eine Gottlose Gesell­schaft wol­len, die ohne diese Werte aus­kom­men soll», so Mari­anne Streiff.

Der Vorwurf, jemand wolle eine Religionsherrschaft in der Schweiz errichten, wird in der Mitteilung als «absurd» bezeichnet. Vielmehr zeige diese Polemik, wie wichtig es sei, «ange­sichts der zuneh­men­den Pola­ri­sie­rung, Dog­ma­ti­sie­rung und Blo­ckade in Gesell­schaft und Poli­tik an die­sem gemein­sa­men Wer­te­fun­da­ment fest­zu­hal­ten, für das der Got­tes­be­zug in der Ver­fas­sung steht».

«Finger weg»

Auch die EDU fand in ihrer Mitteilung vom Donnerstag deutliche Worte. Unter dem Titel «Finger weg von unserer Präambel!» erklärten die Parteivorsitzenden, eine Streichung des Gottesbezuges käme einer «Verleugnung der gewachsenen Identität unserer Nation gleich. Die 'Distanzierung von Gott' würde verheerende Signale aussehnden und der wurzellosen Beliebigkeit das Feld ebnen.»

Letzten Juli wurde die Präambel in einem Livenet-Talk thematisiert:

Zum Thema:
Livenet-Talk zum 1. August: Gott der Allmächtige – noch aktuell in der Schweiz?
Christliche Wurzeln: Toleranz – und viel mehr
«Betet, freie Schweizer!»: Christen vereint im Gebet

Datum: 19.03.2021
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet

Kommentare

Vielleicht müssen wir Schweizer uns einmal demütig fragen: Haben wir vom allmächtigen, heiligen Gott die Erlaubnis erhalten, unsere Verfassung unter seinen Namen zu stellen, in seinem Namen zu verfassen?
Ich vermisse, dass nur vage von einen Vorstoss von NR Molina gegen die Präambel «Im Namen Gottes» gesprochen wird. Es geht um eine Motion. Die Verteidigung des Gottesbezuges in der BV durch EVP und EDU hört sich gut an. Aber leider verbirgt sich dahinter das Narrativ der Schweiz als von Gott im Rahmen des Rütlischwurs auserwählte christliche Nation. Diese Vorstellung aber steht ausserhalb unserer biblisch-christlichen Offenbarung. Warum können EVP und EDU und manche Christen nicht endlich freiwillig auf den vermeintlichen staatlichen Machthebel zur Abwehr einer gottlosen Gesellschaft verzichten?
Christliche Werte sind die Grundlage für Meinungs- und Religionsfreiheit. In islamischen und religionsfreien Staaten sind diese am Meisten eingeschränkt, um das zu sehen, reicht ein Blick auf den Globus.

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