Organisation über Web-Plattform

Schweizer Kirchen helfen Flüchtlingen aus der Ukraine

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Begegnung zwischen der Delegation der Stadt Frauenfeld und den Gästen aus der Ukraine. (Bild: zVg)
Mit «Kirchen helfen» wurde ein wachsendes Netzwerk von Kirchen geschaffen, welche vom Krieg in der Ukraine betroffene Menschen als Gäste aufnehmen.

Es werden organisch lokale Netzwerke von Kirchgemeinden gebildet, die mit Hilfswerken zusammenarbeiten. Kernelement ist die Unterbringung und Betreuung von Flüchtlingsgruppen durch lokale Kirchgemeinden als
Akt christlicher Nächstenliebe.

Chrischona Frauenfeld öffnete ganz unkompliziert ihre Türen

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Pastor Paul Bruderer vor dem Gebäude der Chrischona Frauenfeld.
In Frauenfeld wurden die ersten Geflüchteten aus der Ukraine willkommen geheissen: Fünf Frauen und sieben Kinder. Sie hoffen, dass sie in wenigen Tagen zurückkönnen. «Wir hoffen, ihrWunsch geht in Erfüllung. Doch die Lage sieht düster aus», erklärt Initiant Paul Bruderer und ergänzt: «In Frauenfeld entstand in wenigen Stunden die Idee, unsere Kirchen für Familien aus der Ukraine zu öffnen. Im Austausch mit der Hilfsorganisation Licht im Osten wurde rasch klar, das Bedarf besteht. Nur 24 Stunden nach den ersten Gesprächen wurden in der Chrischona Gemeinde in Frauenfeld bereits die erste Gruppe begrüsst.»

Nur wenige Stunden nach Ankunft der ersten hat eine Delegation der Stadt Frauenfeld die Gäste in Frauenfeld besucht. Mit dabei waren nebst Stadtpräsident Anders Stockholm auch die Stadträtin Barbara Dätwyler sowie die Amtsleiter Werner Spiri und Martin Gfeller. Der Besuch bei den fünf Frauen und sieben Kindern war eine Ermutigung für die Gäste.

«Es ist unsere Pflicht als Christen, dieser Not zu begegnen»

Die Initianten hoffen, dass dieses Beispiel in weiteren Kirchgemeinden Schule machen kann. Denn eines ist klar: da kommen noch mehr Menschen. Bereits sind hunderttausende Ukrainer über die Grenzen in die Nachbarländer geflohen. Paul Bruderer: «Es ist unsere Pflicht als Christen, dieser Not zu begegnen mit den Möglichkeiten, die wir haben.» Neben Spenden und der Unterstützung von Initiativen vor Ort gehöre dazu auch die Bereitschaft, die eigenen Tore zu öffnen. Dafür wurde eine Internetplattform geschaffen. Sie soll Christen und Kirchgemeinden der Schweiz ermutigen, ihren Beitrag zu leisten. Die aktuelle Lage verlangt nach rascher und unbürokratischer Hilfe. Transporte müssen finanziert werden, Unterkünfte eingerichtet und Personal für den Einsatz freigestellt werden.

Internetseite als Ermutigung

Die Plattform «Kirchen helfen» koordiniert mit Hilfswerken die Unterbringung von Gästen. Sie will Kirchen vernetzen, die Gäste beherbergen möchten. Die Plattform verbindet auch Privatpersonen, die Helfen möchten. Paul Bruderer: «Wir unterstützen alle Beteiligten durch Kontakte, Fachwissen, Material und Logistik.» Kirchgemeinden haben meist gute und für Familien eingerichtete Infrastrukturen, welche unter der Woche oft unbenutzt sind und sich ideal für die Unterbringung von Gästen eignen. «Wir freuen uns über Kirchgemeinden, welche bereit sind für einen festgelegten Mindestzeitraum Unterkunft, Verpflegung und eine einfache Betreuung anzubieten», erklärt Paul Bruderer. Die damit verbundenen Umstände werden aufgewogen durch die Freude, in dieser Krise handfest helfen zu können.

Viele Freikirchenverbände haben Partnerschaften mit Kirchgemeinden in der Ukraine. «Die Partnergemeinden vor allem im Kriegsgebiet der Ostukraine nehmen eine wichtige diakonische Aufgabe wahr und helfen mit die Not zu lindern», erklärt Peter Schneeberger, Präsident Dachverband Freikirchen.ch, welcher die Plattform aktiv unterstützt.

Zur Webseite:
Plattform «Kirchen helfen»

Zum Thema:
SEA zum Krieg in der Ukraine: Erschüttert, aber nicht machtlos
«OM bleibt in der Ukraine»: Mitarbeiter wollen Hoffnungsträger sein
Krieg in der Ukraine: «Waffengewalt wird Leid und Unrecht nur vergrössern»

Datum: 03.03.2022
Autor: Markus Baumgartner
Quelle: Freikirchen.ch

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