Mit Blick auf See Genezareth

Weitere Belege für frühes Christentum in Galiläa gefunden

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Sussita-Hippos, eine archäologische Stätte in Israel (Bild: Wikimedia / Michael Eisenberg / https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/)
Forscher haben vor kurzem vier neue Inschriften in der Nähe von Galiläa entdeckt. Diese geben weitere Einblicke in ein frühes Christentum in der Region.

Sussita-Hippos ist eine archäologische Stätte in Israel, die auf einem Hügel mit Blick auf den See Genezareth liegt. Zwischen dem dritten Jahrhundert vor Christus und dem siebten Jahrhundert nach Christus befand sich in Hippos eine griechisch-römische Stadt.

Die vier Inschriften wurden entdeckt, als Archäologen byzantinische Mosaike in der «Martyrion von Theodoros Kirche» in Hippos in der Nähe des Sees von Galiläa reinigten. Die Kirche ist auch als «Verbrannte Kirche» bekannt, weil sie im frühen siebten Jahrhundert von persischen Invasoren niedergebrannt wurde.

«Herr, Gott, nimm an!»

Eine der vier Inschriften ist in Griechisch abgefasst; ihr Wortlaut: «Opfergabe für die Rettung und den Beistand für Urania und Theodoros. Herr, Gott, nimm an! Amen! In der Zeit der Indiktion 4 und des Jahres 619.»

Professor Gregor Staab vom Institut für Altertumswissenschaften der Universität Köln analysiert, dass Urania und Theodoros an diesem Ort wahrscheinlich eine private Kapelle als letzte Ruhestätte für sich selbst errichteten.

Staab führte weiter aus, dass die Struktur der Inschriften darauf hindeutet, dass die griechische Sprache durch lokale Sprachen verfälscht wurde, und stellte fest, dass die Sprache der Mosaikinschriften einen bemerkenswert starken Rückgang sowohl in der phonetischen Wiedergabe als auch in den grammatikalischen Regeln aufweist.

Nur Griechisch denkbar

«Es war undenkbar, auf die Idee zu kommen, eine andere Sprache als Griechisch zu verwenden – selbst wenn man sich bewusst war, dass diese Sprache nicht mehr in dem Masse beherrscht wurde, wie es eigentlich erforderlich war», erläuterte Gregor Staab in «All Israel News».

«Die ursprüngliche Sprache der christlichen Liturgie und des Gebets war Griechisch, also musste es als unmöglich angesehen werden, von dieser Sprache im christlichen Kontext abzuweichen.»

In der Gegend, in der Jesus wirkte

Die «Martyrion von Theodoros Kirche» wurde ursprünglich im späten fünften oder frühen sechsten Jahrhundert errichtet und im byzantinischen Stil mit Teppichen und Mosaiken mit christlicher Symbolik gebaut.

Die Kirche ist laut der israelischen Zeitung «Haaretz» eine von sieben, die in der Gegend entdeckt wurden. Weitere Inschriften wurden von dem Ausgrabungsteam im Jahr 2019 gefunden.

Der Ort war für seinen beeindruckenden Blick auf den See Genezareth bekannt, wo Jesus viele seiner Wunder vollbrachte, wie in den Evangelien berichtet wird.

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Datum: 12.12.2022
Autor: Michael Gryboski / Daniel Gerber
Quelle: Christian Post / Übersetzung: Livenet

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