80 Personen trafen sich in der letzten Woche vor
dem argentinischen Parlament, um dort kistenweise Unterschriften gegen die
Legalisierung von Abtreibungen abzugeben. Darunter waren auch Jugendliche, die
beinahe Opfer eines Schwangerschaftsabbruchs geworden wären.
Abgegebene Unterschriftenlisten
Gegen eine
Gesetzesänderung, durch die Schwangerschaftsabbrüche legalisiert würden, haben
Christen in Argentinien insgesamt 414'000 Unterschriften gesammelt. «Ob legal
oder illegal, Abtreibung tötet!», so das Motto der 80 Personen, welche diverse
Kisten voller Unterschriftenlisten beim argentinischen Parlament abgaben.
Bei der Übergabe
der Unterschriften waren auch Jugendliche dabei, die sich als «Abtreibungs-Überlebende»
sehen. Ihren Müttern war jeweils zum Schwangerschaftsabbruch geraten worden,
doch sie entschieden sich, die ungewünschten Kinder zur Adoption freizugeben.
Rechte für ungeborene Bürger
Eine von ihnen
ist Karina Estrella Etchepare. Ihre leibliche Mutter war als 14-Jährige
vergewaltigt worden und dadurch mit Karina schwanger geworden. Sie hatte sich
jedoch gegen eine Abtreibung entschieden, Karina zur Adoption freigegeben und
ihr somit «die Chance zu leben» geschenkt, wie es Karina ausdrückt. Gegenüber
der Nachrichtenagentur EFE erklärte Karina Estrella Etchepare weiter: «Abtreibung
ist die systematische Auslöschung von unschuldigen Menschen, schlimmer als
Völkermord. Die ungeborenen Menschen haben Rechte, denn sie sind argentinische
Bürger!»
Insgesamt fünf Millionen auf der Strasse
Viele Christen gingen in Argentinien auf die Strasse.
Insbesondere die
evangelische Kirche des südamerikanischen Landes hat sich für den Kampf gegen
die Gesetzesänderung stark gemacht. Entscheidend war hierbei auch die
Organisation zweier Demonstrationen, die, wie das Nachrichtenportal «Mundo
Cristiano» berichtet, durch den riesigen Zulauf geschichtliche Auswirkungen
gehabt hätten. So versammelten sich am vergangenen 20. Mai über drei Millionen
Argentinier im ganzen Land, um gegen die Abtreibung zu demonstrieren; zwei
Monate zuvor waren es zwei Millionen gewesen (Livenet berichtete).
Ende dieser Woche
wird der argentinische Kongress über das neue Gesetzesprojekt debattieren.