Unesco-Skandal

Resolution nennt Tempelberg nur muslimisch

Tatsächlich verabschiedet die Unesco eine Resolution, die den Tempelberg lediglich als eine heilige Stätte der Muslime erwähnt. Die jüdische und die christliche Geschichte fehlen. Diese Erklärung erfolgte auf eine palästinensiche Initiative hin, gestützt von mehreren islamischen Staaten. Israels Präsident Benjamin Netanjah ist entrüstet: «Das ist, als würde behauptet, China habe nichts mit der Chinesischen Mauer zu tun und Ägypten nichts mit den Pyramiden.»

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Klagemauer und Tempelberg mit Al-Aqsa-Moschee
Klare Worte in der Zeitung «Die Welt»: «Wie die Unesco eine Lösung des Nahostkonflikts erschwert». Die Unesco-Kommission für auswärtige Beziehungen nahm den Resolutionsentwurf mit 24:6 Stimmen an. Neben den Palästinensern wurde der Entwurf eingegeben von Ägypten, Algerien, Marokko, Libanon, Oman, Katar und dem Sudan.

Der Text mit dem Thema «Besetztes Palästina» ignoriert jegliche jüdische Beziehung zum Tempelberg – dem heiligsten Ort der Juden. «Statt sich als neutrales Organ zu etablieren, ergriff die Unesco Partei. So machte sie den Nahostkonflikt nur noch schwerer lösbar», bilanziert «Die Welt».

Erläutert sei nur die muslimische Geschichte, deren Eroberung 638 nach Christus erfolgte und abgesehen von kurzen Ausnahmen 1300 Jahre dauerte. Im UNO-Papier fehlt der Hinweis, dass der Ort auch für Juden heilig ist, schreibt die Zeitung: «Hier standen drei Tempel – der salomonische vor rund 3000 Jahren, ein zweiter rund 500 Jahre lang und schliesslich jener Tempel Herodes, der von nicht jüdischen Zeitgenossen als eines der imposantesten Gebäude ihrer Zeit beschrieben wurde.» Damit werde auch christliche Religionsgeschichte untergraben.

Hilfe bei Vatikan?

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Der Tempelberg und in der Mitte ist der Felsendom zu sehen.
Den Juden und Israel würde somit jegliche historische Verbindung zu diesem Ort und in gewisser Weise zu Jerusalem aberkannt. Aus diesem Grund wandte sich Jerusalem erstmals an den Vatikan, um gegen diesen Entscheid vorzugehen, berichtet «Israel heute». Dass die Palästinenser über Jahrzehnte hinweg unterhalb des jüdischen Tempelplatzes bauen und jüdische Tempelbeweise absichtlich vernichtet, wurde von der Unesco ebenfalls unter den Tisch fallengelassen.

Israels Vatikan-Botschafter Karmel Schamah Cohen: «Israel und das jüdische Volk brauchen keine offizielle Genehmigung, nicht von der Unesco oder jemand anderem, um die besondere Verbindung zwischen Jerusalem und dem jüdischen Volk zu bestätigen. Es gibt kein anderes Volk auf dieser Erde, das solch eine enge und historische Verbindung zu Jerusalem hat wie das jüdische Volk, dies auf der geistlichen, historischen und nationalen Ebene.»

«Beschämend»

Klare Worte fand Israels Präsident Benjamin Netanjahu: «Zu behaupten, dass Israel keine Verbindung zum Tempelberg hätte, wäre, als würde man sagen, dass China keine Verbindung zur Chinesischen Mauer hat und Ägypten nichts mit den Pyramiden zu tun hätte.»

Der Unesco-Text soll nun in der kommenden Woche in der Plenarsitzung des Exekutivrates besprochen werden.

Laut der «Deutschen Welle» spricht der Jüdische Weltkongress von einem «beschämenden» Entscheid. Deren Präsident Ronald Lauder: «Es ist eine totale Farce und eine Beleidigung für das jüdische Volk, so zu tun, als seien die heiligen Stätten in Jerusalem nur muslimische Stätten.»

Zum Thema:
Palästina zieht Antrag zurück: Klagemauer wird nicht zu islamischer Heiliger Stätte
Christlicher Treff in Jerusalem: «Wie ist es, so nahe an den biblischen Ereignissen zu leben?»
Antikes Jerusalem: Herodes-Tempel und Davidsstadt werden in Originalgrösse nachgebaut

Datum: 21.10.2016
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / lifesitenews

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