Südsudan

Nach den Feiern ist Festigkeit gefragt

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Nach der Feier der Unabhängigkeit stehen die Menschen im Südsudan ernüchtert vor den gewaltigen Aufgaben. Die Kirchen im jungen Staat haben sich viel vorgenommen. Durch ihre aufs Dienen gerichteten Werte und Beziehungen ins Ausland sind sie für die Zukunft des Südsudan von grosser Bedeutung.

Nach dem Friedensabkommen 2005 konnte der Wiederaufbau im dunklen Herzen Afrikas an die Hand genommen werden. Die Probleme sind enorm; so sterben nirgends auf der Welt so viele Mütter infolge Schwangerschaft.

Die stärkste Kirche sind die Anglikaner (Episcopal Church of Sudan). Sie hat sich bei der Unabhängigkeit des Südens nicht geteilt: Die grosse Mehrheit der neu 24 Diözesen findet sich im Süden. Im Norden ist die Anglikanische Kirche vor allem für die Südsudanesen da, die es im Bürgerkrieg in die arabisch-islamischen Gebiete verschlagen hat.

Ungeschminkter Hirtenbrief

Die Herausforderungen für die Kirchen lassen sich am Hirtenbrief der anglikanischen Bischöfe zur Eigenstaatlichkeit am 9. Juli 2011 ablesen. Im Gebet wird dem Himmlischen Vater gedankt für das Wunder der Unabhängigkeit. «Vereinige uns miteinander und mit dir», beteten die Gläubigen dann und: «Durchkreuze alle Vorhaben von Stammesfixierung (tribalism), Korruption, Ungerechtigkeit, Trennung und Gier, die im Herzen deiner Kinder fortbestehen mögen und die dazu führen, dass wir in Finsternis und Verwirrung leben». Der Aufbau des neuen Staates soll zur Ehre Gottes geschehen, «gemäss deinem heiligen Willen».

Gläubige zur Eigenleistung ermahnt

Unter den neu gegründeten Diözesen ist Nzara an der Grenze zur Demokratischen Republik Kongo. Innert einem Jahr haben die Anglikaner mit ausländischer Hilfe eine Klinik, ein Jugend- und Ausbildungszentrum und Büro- und Amtsräume für den Bischof Samuel Peni errichtet.

Im Mai herrschte grosste Freude beim Besuch des Kirchenoberhaupts, Erzbischof Daniel. Dieser dankte dem Gouverneur der Provinz für seine Arbeit, doch mahnte er ihn, die Bevölkerung erwarte weitere Fortschritte und die Behörden sollten ihre Arbeit in der Furcht Gottes tun.

Die Gläubigen rief er später auf, das Heil nicht vom Ausland zu erwarten. Die Gelder müssten irgendwann selbst aufgebracht werden. Nüchtern meinte er, die Versammlungen sollten nicht einfach zum Tanzen dienen sondern auch zum Hören auf das Wort Gottes.

Offizielle Webseite der Regierung des Südsudans (in englischer Sprache)


Buch zum Thema:
Daniel Gerber: Fünfzehn Dollar für ein Leben


Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch

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