Nigeria: 17 Christen von Fulani-Hirten abgeschlachtet
Das Morden nimmt kein Ende: Ende September
wurden 17 Christen in Nigeria bei einem Feuerüberfall von muslimischen
Fulani-Hirten erschossen. Alle Opfer waren Mitglieder der lokalen evangelikalen
Gemeinde.
Bewaffnete Männer in Nigeria
Der Angriff geschah am
Donnerstagabend, dem 27. September 2018 im Dorf Jos in Mittel-Nigeria. Augenzeuge
Rogu Audu, dessen Mutter und zwei Kinder beim Überfall ums Leben kamen,
berichtet: «Als die Fulani-Hirten kamen, schossen sie wahllos ins Haus, brachen
in jedes Zimmer ein und erschossen jedermann, den sie sahen, auch wehrlose
Frauen und Kinder.» Nach den Angaben Audus wurden die Hirten von nigerianischen
Armeesoldaten begleitet und waren mit Gewehren und Macheten bewaffnet. «Sie
kamen aus dem Wildpark in der Nähe, wo es Felsen und Hügel gibt, wo sie sich
verstecken können». Ein anderer Überlebender, Lucky Kogi, verlor zwei seiner
Kinder und 14 weitere Mitglieder seiner erweiterten Familie beim Überfall. Alle
Getöteten waren Mitglieder der lokalen evangelischen Gemeinde «Winning All».
Radikale Islamisten benutzen Fulanis
In diesem Jahr sind
bereits tausende von Christen von Fulani-Hirten umgebracht worden, davon allein
über 200 in einem der blutigsten Angriffe im Juni. Eine Mitarbeiterin von Open
Doors USA schildert das Schicksal der Überlebenden: «Das Leben ist für sie zur
lebenden Hölle geworden. Sie haben ihre Liebsten, ihr Haus und alles, wofür sie
gearbeitet haben, in einem Augenblick verloren. Die Qual, die sie erleben, ist
schwer zu beschreiben.»
Emeka Umeagbalasi,
Vorstandsmitglied der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte, erklärte
gegenüber der Zeitung «Christian Post», dass die Angreifer radikalisierte
Jihadisten seien, die sich als Hirten ausgeben, aber mit AK-47 Sturmgewehren und
anderen hochentwickelten Waffen ausgerüstet sind; aus diesem Grund könnten sie
so schnell so viele Menschen töten. «Die Gruppe versteckt sich unter den
Hirten, um mit Gewalt gegen unschuldige christliche Dörfer vorzugehen. Sie
zerstören das Farmland und verwandeln ihre Kirchen in Moscheen», beschreibt er
die Strategie und fügt hinzu: «Das Hauptziel der Fulani-Jihadisten ist es, alle
Christen nicht nur aus Mittelnigeria, sondern wenn möglich aus allen Teilen des
nigerianischen Regenwaldes zu vertreiben.»