Kampf gegen Voodoo

OM sendet haitianische Missionare aus

In einer Hochburg des Voodoo-Kultes gründete der Haitianer Marc Hancy eine Gemeinde. Es dauerte sehr lange, bis sich der erste Voodoo-Priester Gott zuwendete. Doch seitdem Pastor Hancy vor fast drei Jahren ermordet wurde, hat sich die Situation drastisch verändert: Die Gemeinde ist zum Bersten voll und sendet nun die ersten Missionare aus.

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Die Gemeinde in Merceron, Haiti, will jetzt auch Missionare aussenden.
Der Voodoo-Kult ist im ärmsten Land der westlichen Hemisphäre allgegenwärtig. Zwar gehört die grosse Mehrheit der Bevölkerung Haitis dem Christentum an, doch gelten Voodoo-Praktiken zur Tradition und Geschichte des Landes, und so vertrauen viele Bewohner auch im Alltag auf den Zauber und die Hilfe ihrer Götter und Geister.

Gebet in den Häusern der Voodoo-Priester

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Pastor Marc Hancy Saint Charles
Dies war einer der Gründe, weshalb Pastor Marc Hancy Saint Charles, ein haitianischer Missionar bei Operation Mobilisation (OM), wieder zurück in sein Land wollte. 17 Jahre lang hatte er für seine Rückkehr gebetet. Nach dem schweren Erdbeben 2010 in seinem Heimatland wurde der Wunsch endlich Realität. Er ging nach Merceron, ein Dorf, in dem die Voodoo-Priester grossen Einfluss auf die Bevölkerung und das Leben haben, und gründete dort nicht nur eine Gemeinde, sondern auch eine Schule und eine Hühnerfarm, um damit die Schule zu finanzieren. 

Die Arbeit war nicht einfach. Zunächst besuchte Pastor Hancy viele Voodoo-Priester in ihren Häusern und betete für sie. Nach langer Zeit kam ein alter Mann zum Glauben an Jesus Christus, und als ob er der Schlüssel gewesen wäre, folgten ihm bald mehr und mehr Dorfbewohner.

Im August 2012 wurde Pastor Marc Hancy bei einem Raubüberfall getötet. Doch die Gemeinde wuchs immer weiter. Heute sind die Gottesdienste übervoll. Wie OM berichtet, hat erst vor kurzem wieder ein Voodoo-Priester die Gegend verlassen, zehn seiner Jünger kamen daraufhin in die Gemeinde und öffneten Gott ihr Herz. Nun ist die Gemeinde dabei, Geld aufzubringen, um ein eigenes Kirchgebäude zu bauen und die aktuellen Hilfsprojekte zu vergrössern.

«Jetzt ist es Zeit für uns, das Evangelium auszusenden»

Doch Pastor Hancy hatte ausserdem die Vision, haitianische Christen für die Mission zu mobilisieren. Auch dieser Wunsch ist nun in Erfüllung gegangen: Sechs Mitglieder der Gemeinde sind in diesem Jahr in den vollzeitlichen Dienst von OM getreten. Die Missionsorganisation möchte einige von ihnen in die ganze Welt, aber insbesondere in das französischsprachige Afrika aussenden. Andere bleiben aber in Haiti, so zum Beispiel Ruth, eine Krankenschwester und OM-Missionarin, die sich in der Prävention von HIV-AIDS einbringt. «Ich möchte den Menschen mehr über HIV und AIDS beibringen, aber auch von Jesus erzählen», erklärt die Missionarin. «Ich möchte ganz Haiti besuchen, von einer Schule zur nächsten gehen, von einem Berg zum anderen...»

Auch der Leiter von OM Haiti, Ludwig Gresseau, ist sich bewusst: «Wir haben lange Zeit von anderen bekommen und empfangen. Jetzt ist es Zeit für uns, das Evangelium auszusenden, damit auch andere gerettet werden!»

Zur Webseite:
OM Schweiz
OM Deutschland

Zum Thema:
«Wie in Trance»: Erwacht aus vierjährigem Schlaf
Als Helferin in Haiti: Mit Gott zusammen auf den Voodoo-Berg
In Westafrika und Europa: Magie und Voodoo fordern Menschenleben
Aufbauhilfe mit Nebenwirkung: Haiti: Von Voodoo zu Jesus

Datum: 27.05.2015
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / OM

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