Lobpreislieder von Passanten hielten ihn vom Selbstmord ab
Drei Stunden lang
stand ein Brasilianer in Patos de Minas auf dem äusseren Fenstersims, um sich
in die Tiefe zu stürzen. Auf die Feuerwehr hörte er nicht. Erst Lobpreislieder,
die Passanten anstimmten, brachten ihn zum Umdenken.
Patos de Minas
Eine ungewöhnliche Szene
im Zentrum des brasilianischen Patos de Minas: Ein Mann steht aussen am Fenster
eines mehrstöckigen Gebäudes, unten auf der anderen Strassenseite singende
Frauen. Es handelte sich um einen 43-Jährigen, der gegen 18 Uhr aus dem Fenster
seiner Wohnung gestiegen war, um in die Tiefe zu springen. Drei Stunden lang
stand er dort und drohte, seinem Leben ein Ende zu setzen. Wie die Feuerwehr
hinterher erklärte, leidet der Mann an Schizophrenie und fühlte sich verfolgt.
«Gott erkennt deinen
Wert»
Hunderte Menschen,
angelockt von der Absperrung und dem Feuerwehrauto, sammelten sich unten an der
Strasse – darunter auch einige Christen, die begannen, Lobpreislieder zu
singen, um den Mann dazu zu bringen, wieder zurück in seine
Wohnung zu klettern. So sangen sie etwa: «Du bist ein Spiegel, der das Ebenbild
Gottes widerspiegelt. Weine nicht, auch wenn die Welt das noch nicht gemerkt
hat. Es reicht aus, wenn Gott deinen Wert erkennt.»
Gegen 9 Uhr abends
entschied sich der 43-Jährige endlich mit Tränen in den Augen gegen den Freitod
und kletterte zurück in seine Wohnung. Feuerwehrleute brachten ihn in eine
Notaufnahme, wo man sich umgehend um ihn kümmerte.