Japan
bewegt! Wie es vor Ort aussieht, wie wir geistlich und finanziell helfen
können, erzählt ein in Japan aufgewachsener Missionarssohn.
Vor dem Tsunami: Eine Ferienaufnahme der Familie Langhans
Immer wieder stehen Matthias Langhans, 32, Tränen in den Augen angesichts der
unvorstellbaren Verwüstung in der Region um Sendai in Japan. «Letzten Sommer
war ich noch mit meiner Frau und unseren drei Kindern dort in den Ferien»,
erinnert er sich. «Ich erkannte auf Bildern Strände, Dörfer und Strassen
wieder. Vieles ist komplett zerstört und weggeschwemmt.» Matthias wuchs
als Missionarskind in Japan auf und ist heute Leiter des Projekts Gottkennen.ch
von Campus für Christus und eines Nachbarschaftprojektes in Zürich-Grünau.
Seine Eltern sind immer noch in Japan als Missionsleiter der ÜMG (Überseeische
Missions-Gemeinschaft) tätig.
Alle
Missionare leben noch
Matthias Langhans'
Eltern wohnen seit neun Jahren in Ichikawa am Rand von Tokio. Per Telefon und
Internet stehen sie in dieser Zeit viel in Kontakt mit ihrem Sohn und der ÜMG.
Sie koordinieren die etwa 120 Missionare und deren Kirchen mit den jeweiligen
Teams von Freiwilligen. «Wir sind sehr dankbar, dass alle Missionare ohne
grösseren Schaden überlebt haben.» Doch es lastet auch ein schwerer Druck auf
ihnen. «Es ist immer wieder ein neues Abwägen, Einschätzen und Entscheiden
gefordert», weiss Matthias aus den Gesprächen mit seinem Vater. «Die Leute helfen, wo sie können, und scheuen auch
eine eventuelle Verstrahlung durch die angeschlagenen Reaktoren nicht.»
Erfahrung
hilft allen
Die ÜMG arbeitet
eng mit CRASH Japan (Christian Relief, Assistance, Support and Hope, deutsch:
Christliche Befreiung, Assistenz, Unterstützung und Hoffnung) und anderen
Missionsgesellschaften zusammen. CRASH Japan ist auf Katastrophenhilfe
spezialisiert. Sie konnte bereits bei Katastrophen in anderen asiatischen
Ländern Hilfseinsätze leisten. Von den dabei gewonnenen Erfahrungen können
Helfer und Opfer nun profitieren: Die Hilfe wird sehr schnell koordiniert, und
die Arbeit zwischen den einzelnen Missionen und Kirchen funktioniert sehr gut.
An gewissen Orten im Katastrophengebiet waren die Hilfstrupps von Christen
unter den ersten.
Japan
in der Sinnkrise
Nach dem verheerenden Tsunami: Nur die Tafel hielt stand.
Japan, das Land mit
einer der höchsten Suizidraten der Welt, trifft es besonders hart. Die
anhaltende Wirtschaftskrise und die damit verbundene hohe
Jugendarbeitslosigkeit haben die Volksmoral geschwächt. Matthias Langhans sagt
dazu: «Sie haben keinen liebenden Gott, an den sie sich wenden, dem sie ihr
Leid klagen können und bei dem sie Zuflucht finden. In Japan wurden der Konsum
und das Geld zur Religion. Gerade viele junge Menschen leiden unter der
Arbeitslosigkeit und stehen vor einer hoffnungslosen Zukunft. Ich bete zu Gott,
dass er den Japanern Hoffnung schenkt, dass Jesus ihnen persönlich begegnen
kann. In Träumen und Übernatürlichem, aber auch durch japanische Christen und
Missionare. Damit sie im Glauben an Jesus Christus etwas haben und finden,
wofür es sich zu leben lohnt. Gerade im Hinblick auf den Wiederaufbau der
zerstörten Häuser und Dörfer darf der Lebensmut die Japaner nicht verlassen.»
Homepage
für Gebet
Langhans hat im
Internet auf Facebook eine «Gottkennen.ch» Seite erstellt, auf der immer wieder
neue Anliegen zum Gebet aufgeschaltet werden. Auch wird mit Hochdruck daran
gearbeitet, eine japanische Version der Seite «Gottkennen.ch» online zu
schalten. Die Vision, verstärkt auch auf dem Internet auf Jesus Christus
hinzuweisen, hat sein Vater, Wolfgang Langhans, schon länger. Nun gewinnt diese
Vision noch mehr Aktualität. Die Helfer vor Ort können die Homepage bekannt
machen, und durch die Webpage wird vielen Leuten Mut und Hoffnung in der
aussichtslosen Lage zugesprochen werden.
Schnellstens
online
Schon während der
Reise letzten Sommer traf sich Langhans mit verschiedenen Partnern, um das
Projekt Gottkennen.co.jp voranzutreiben. Klar ist aber, dass die Homepage so
schnell als möglich online gehen muss. «Wir wollen den Japanern die Möglichkeit
geben, durch das Internet eine persönliche Begegnung mit Gott zu haben. Mit dem
himmlischen Vater, der sie liebt wie kein anderer.»
Informieren
und beten
«Sich immer wieder
informieren und dafür beten ist von enormer Wichtigkeit. Das Land steht in der
absoluten Krise», erinnert Langhans. «Vor allem dafür, dass Gott sein Werk tut.
Aus meiner eigenen Erfahrung weiss ich, dass mir Gott in Krisenzeiten besonders
nahe war. Ich suchte Gott gerade in diesen Zeiten, und das hat mein Leben
massgeblich geprägt.»
Wie
können wir helfen? Die ÜMG und andere
Organisationen der Japanischen Evangelischen Allianz gründeten den
SENDAI-Nothilfefonds, um zur Linderung der Not beizutragen.
ÜMG Schweiz, Freiestrasse 41, 8032 Zürich, PK: 80-26221-0; IBAN: CH95 0900 0000
8002 6221 0, Vermerk: Sendai
Datum:
25.03.2011 Autor: Benjamin Fisch Quelle: idea Schweiz