Archäologischer Fund

Christen schon im 4. Jahrhundert in China?

In China wurde die möglicherweise älteste christliche Stätte des Landes entdeckt. Dabei handelt es sich um eine Felsnische mit einem eingravierten Kreuz bei den Longmen-Grotten in der Nähe der ostchinesischen Stadt Luoyang.

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Die Longmen-Grotten sind künstliche Höhlen als Kultstätten mit über 100'000 Statuen darin und zahlreichen religiösen Inschriften. Seit 2000 sind sie UNESCO Weltkulturerbe.
Damit hat das Christentum in China möglicherweise eine längere Tradition als bisher angenommen. Bislang galt die Inschrift auf einer Stele in der nordwestchinesischen Stadt Xi’an aus dem Jahr 781 als ältestes christliches Zeugnis. Diese beschreibt die Tätigkeit christlicher Missionare entlang der Seidenstraße, die Europa mit dem Fernen Osten verband.

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Fresko eines nestorianischen Gottesdienstes
Das eingravierte Kreuz über einer Felsnische befindet sich in den Longmen-Grotten. Hier existieren 2'345 Grotten mit zahlreichen Pagoden, Buddhafiguren, Gedenksteinen und Skulpturen. Die Höhle diente wohl als Begräbnisstätte sogenannter nestorianischer Christen. Entdeckt wurde sie bereits 2009, doch das Longmen-Forschungsinstitut informierte die Öffentlichkeit erst jetzt darüber.

Der Fund wird auf die Zeit zwischen 316 und 907 datiert. Historiker halten jedoch eine Frühdatierung für wahrscheinlich. In diesem Fall kann es sich um die älteste Spur der Nestorianer in China handeln. Diese glaubten, dass in Jesus Christus eine menschliche und eine göttliche Natur unvermischt nebeneinander existiert hätten, deswegen wurden sie als Ketzer verfolgt. Viele flohen entlang der Seidenstraße Richtung Osten. Seit damals gibt es in China Kirchen, die auch in der Kulturrevolution unter Mao nicht verschwanden. Heute schätzt man die Zahl der Christen im Reich der Mitte auf 40 bis 130 Millionen.

Zum Thema:
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Datum: 21.01.2014
Autor: Hauke Burgarth
Quelle: Livenet / idea

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