«Wir wollen nur Sicherheit»

Indien: Hunderte von christlichen Demonstranten verhaftet

Hunderte von Christen sind am letzten Dienstag in Neu-Delhi von der Polizei verhaftet worden. In einer friedlichen Demonstration hatten sie von der Regierung mehr Schutz vor Übergriffen verlangt und ihre Sorge über wachsende Intoleranz sowie Angriffe auf Kirchen durch Hindus ausgedrückt.

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Demonstration in Indien (Hier Demonstration der kommunistischen Partei)
Die Demonstranten wurden von der Polizei in Busse gezerrt, als sie versuchten, von der Sacred-Heart-Kathedrale in der Nähe des Parlamentsgebäudes zur Residenz von Innenminister Rajnath Singh zu marschieren. Sie forderten von den Behörden, christliche Kirchen und Gottesdienste besser zu schützen.

«Was tut die Polizei?»

In den letzten zwei Monaten waren allein in Neu-Delhi fünf Kirchen durch Vandalismus und Brandstiftung beschädigt worden. «Wir fragen: 'Was tut die Polizei? Was tut die Regierung?'», sagte einer der Demonstranten, der seinen Namen mit Garry angab. Der Menschenrechtsaktivist John Dayal bestätigte in einem Telefoninterview mit dem «Wall Street Journal», dass man kein Vertrauen habe, dass die Polizei die Übergriffe auf Kirchen ernsthaft verfolge.

Nachdem sich die Demonstranten in der Kathedrale versammelt hatten, wurden sie von etwa 200 Polizisten empfangen und abgeführt. Ein ranghoher Polizeibeamter berief sich auf ein Notstandsgesetz, bekannt als Sektion 144. Dieses Gesetz verbietet öffentliche Versammlungen von mehr als zehn Personen, wenn diese Waffen oder Gegenstände tragen, die als Waffen eingesetzt werden könnten. Die Christen wurden zwar festgenommen, aber nicht angeklagt.

Mehr Übergriffe seit Machtwechsel 

Innenminister Singh tweetete später, er würde sich am Donnerstag mit christlichen Leitern treffen und Ihnen versichern, dass er keinerlei Diskriminierung dulden würde. Präsident Barack Obama hatte noch in der letzten Woche gewarnt, dass die Religionsfreiheit ein hoher Wert sei, der unbedingt festgehalten werden müsse.

Seit der Wahl des Hindu-Nationalisten Narendra Modi zum Premierminister im Mai letzten Jahres haben die Übergriffe von radikalen Hindus auf Christen deutlich zugenommen. Auch der Weltverfolgungsindex 2015 von Open Doors bestätigt eine beachtliche Verschlechterung der Lage für Christen in Indien.

Etwa ein Fünftel von den 1,27 Milliarden Bewohnern Indiens bekennen sich zu einem anderen Glauben als dem Hinduismus.

Zum Thema:
Weltverfolgungsindex 2015: Der Druck auf die Christen ist gestiegen
Kampf für Religionsfreiheit: Indien: Christen stehen auf gegen Übergriffe von Hindus 

Datum: 06.02.2015
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Charisma News

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