Schwarze Flagge über Jerusalem

IS droht israelisch-arabischen Christen zum Ramadan-Ende

Vor kurzem sind in Ostjerusalem Flyer aufgetaucht, auf denen arabischen Christen gedroht wird, sie würden «abgeschlachtet», sollten sie nicht bis Ende Ramadan geflohen sein. Unterzeichnet sind die Schreiben mit «ISIS Palestine».

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ISIS droht auf Propagandabildern mit dem Tempelberg, Christen in Jerusalem zu bekämpfen.
Erstmals werden in der israelischen Hauptstadt Drohungen des «Islamischen Staat» (ISIS/IS) publik. Aufgetaucht sind sie im Stadtteil Beit Hanina. Manche der Christen sind geängstigt und manche Muslime sind betroffen, dass in ihrer Stadt womöglich ein IS-Ableger aktiv ist. «Es könnte sein, dass es sich um einen Versuch handelt, Christen einzuschüchtern», sagte ein israelischer Araber zu «Israel heute». Angst habe er jedoch nicht, «ich denke nicht, dass Israel das zulassen wird.»

Unter israelischen und palästinensischen Muslimen gibt es seit längerem Anhänger der Terrorgruppe. So wurde bereits im November letzten Jahres eine IS-Zelle in Hebron ausgehoben.

IS-Flagge über Tempelberg

Laut «Channel 10» gibt es noch keinen IS-Ableger in Israel, aber viele Islamisten würden diese Terrorgruppe unterstützen. Dutzende arabische Mitbürger seien in den Irak und nach Syrien gegangen, um sich am Krieg zu beteiligen.

In der Flyer-Drohung hiess es laut «Ha'aretz» weiter, dass bis zum Ramadan-Ende noch genügend Zeit sei, um den Wohnort zu verlassen. Neben «IS Palestine» war das Schreiben zudem mit «Islamic State, Jerusalem Emirate» signiert.

Auf Propagandabildern weht die IS-Flagge über dem Tempelberg, der heiligsten Stätte der Juden. Tempelberg-Aktivist Yehuda Glick wird in «Breaking Israel News» zitiert: «Der Tempelberg sollte nicht der Ort für Demonstrationen sein, besonders nicht des IS. Ich hoffe, dass die Polizei sicherstellt, dass das nicht geschehen wird.»

IS-Sprecher Mohammed al-Adnani sagte bereits in einem früheren Video, dass das Kalifat Jerusalem beinhalten solle: «Wir wollen Kabul, Karachi, Riad, Teheran, Bagdad, Damaskus, Jerusalem, Kairo, Sana, Doha, Abu Dhabi und Amman. Die Muslime werden an die Macht zurückkehren, um die Führung an jedem Ort zu übernehmen.»

IS in Gaza

Bereits ist zudem von einem Machtkampf zwischen Hamas und IS im Gazastreifen die Rede. Kürzlich soll IS Israel von Gaza aus beschossen haben, um Israel in einen erneuten Krieg zu ziehen. Vermutlich aus diesem Grund zeigte sich die Hamas zuletzt bereit, sich auf Gespräche mit dem Nachbarstaat einzulassen.

Laut dem Geheimdienst Shin Bet steht es dennoch schlecht um die Hamas. Die Präsenz des «Islamischen Staats» nehme zu, in einem Propagandavideo wurde jüngst verkündet: «Wir werden den Judenstaat wie auch Fatah und Hamas entwurzeln.» Der Gazastreifen werde ins IS-Herrschaftsgebiet integriert, Hamas sei zu wenig islamisch, nach acht Jahren Herrschaft sei die Scharia noch immer nicht eingeführt.

Zum Thema:
Nicht schon wieder!: Wie reagieren wir auf islamistische Anschläge?
Über Radiowellen: Jihad-Kämpfer lässt sich auf den wahren Frieden ein
Erst Terrorist, dann Evangelist: Hisbollah-Gründer: «Millionen Muslime sind auf der Suche»

Datum: 04.07.2015
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Israel heute / BCN

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