Protestanten und Katholiken in China starteten eine Kampagne für das Kreuz. Sie wollen Kreuze herstellen und sie überall herumtragen, als Antwort darauf, dass die kommunistische Regierung Kirchenkreuze demontiert.
Chinesische Christen reagieren mit friedlichen Protesten auf die Kreuzentfernung von der Regierung.
Friedlich und in legaler Weise protestieren chinesische Christen dagegen, dass ihre Regierung Kreuze von ihren Kirchendächern herunterreisst. Innerhalb eines Jahres waren rund 400 Kreuze von den kommunistischen Machthabern entfernt worden.
Chinesische Christen haben nun auf sozialen Netzwerken Bilder von Kreuzen veröffentlicht, die sie auf ihren eigenen Häusern aufgestellt haben.
Priester haben gleichzeitig dazu aufgerufen, dass Mitglieder von Kirchen in der ganzen Nation an dieser Kundgebung teilnehmen sollen, um die Regierung darauf hinzuweisen, dass die Christen eins darin sind, ihr heiliges Symbol zu schützen.
Beamter: «Wir wollen renovieren»
Chinesische Christen machen Kreuze, die sie überall herumtragen wollen.
Inzwischen bemühte sich die chinesische Regierung darzustellen, dass die Kreuze nicht aus religiösen Gründen entfernt wurden. Es sei nicht um das Christentum gegangen, sondern einzig aus Sicherheitsbedenken.
Der Beamte hielt fest, dass es in dieser Kampagne darum gehe, baufällige Gebäude zu renovieren. Sicherlich darf man also gespannt sein, wann und wo die chinesische Regierung mit dem Bau von Kirchen beginnt…
Pastoren argumentieren, dass es der Regierung wohl eher darum gehe, das Wachstum der Christenheit in der Nation mit der grössten Bevölkerung weltweit zurückzudrängen.
«Die Regierung widmet dem Symbol des Kreuzes eine grosse Aufmerksamkeit», analysierte Pastor Zheng Leguo aus Zhejiang. «Das zeigt, dass es keine prominente Manifestation des Christentums im öffentlichen Raum geben soll.»
Christentum wächst
Das Herunterreissen der Kreuze hat sich auf andere Provinzen ausgedehnt, unter anderem wurden bei einer solchen Aktion in Guangdong rund hundert Christen – darunter sogar Kinder – vorübergehend verhaftet.
In den letzten Jahren wurden verschiedentlich Pastoren verhört und ins Gefängnis gesperrt, mit der Anschuldigung, sie hätten die öffentliche Ordnung gestört.
Nach wie vor wächst das Christentum in China rapide. Unter dem Strich ist die Freiheit zudem wesentlich grösser geworden. Wie Livenet bereits berichtete, war die Bibel vor rund 40 Jahren noch verboten, wer eine besass, wurde hinter Gitter gebracht. Inzwischen steht die weltgrösste Bibeldruckerei in China und während die konservativsten Schätzungen mit bereits 85 Millionen Christen im Land rechnen, gehen offensive Vermutungen von bis zu 130 Millionen aus.
Entfernung des Kreuzes der Qiaosi Sunday Church in Hanzhou, China.