In Indien haben Anfang Oktober hinduistische Extremisten mehrere Christen angegriffen und verletzt. Ein Pastor musste bewusstlos mit schweren Hirnblutungen ins Spital eingeliefert werden.
Wie das deutsche Informationsmagazin «idea» mit Berufung auf den christlichen Nachrichtendienst «World Watch Monitor» berichtete, ereignete sich der Vorfall Anfang Oktober im Bundesstaat Telangana in Zentralindien. Fünf Hindus attackierten einen Pastor namens Seviya und schlugen ihn mit Stöcken und Ruten bewusstlos. Mit schweren Hirnblutungen wurde er ins Krankenhaus eingeliefert.
Kein Einzelfall
Mitte des Monats ist es gemäss «idea Deutschland» bereits zu einem ähnlichen Zwischenfall gekommen, diesmal im Bundesstaat Chhattisgarh, der nördlich an Telangana angrenzt. Pastor Khel Prasad Kurre wurde auf dem Heimweg nach dem Besuch eines Gemeindemitglieds von drei bis vier Hindus attackiert. Als ihm Anwohner zu Hilfe eilten, flohen die Angreifer. Kurre musste im Spital mit mehreren Stichen am Kopf genäht werden.
Als er bei der Polizei Anzeige erstatten wollte, teilten ihm die Beamten mit, dass die Angreifer bereits auf der Wache gewesen seien. Nach ihren Angaben habe Kurre versucht, Menschen zum Christentum zu bekehren. Die Polizisten drohten dem Pastor darauf, ihn zu verhaften. Darum habe Kurre von einer Anzeige gegen die Angreifer abgesehen.
Anti-Konversionsgesetze in acht Bundesstaaten
Chhattisgarh ist einer von acht indischen Bundesstaaten, die sogenannte «Antikonversionsgesetze» verabschiedet haben. Davon sind vor allem Christen betroffen. Ihnen drohen Haftstrafen, wenn sie Hindus zum christlichen Glauben bekehren.
In Indien sind in den vergangenen zehn Jahren – vor allem unter dem hinduistischen Präsidenten Narendra Modi – Christen verstärkt Opfer von hinduistischen Nationalisten geworden, die keine andere Religion in ihrem Land dulden wollen.
Von den 1,1 Milliarden Einwohnern Indiens sind 82 Prozent Hindus, zwölf Prozent Muslime und mindestens drei Prozent Christen.