Sarah Zoabi (46) bricht ein Tabu. Sie
ist Araberin und Muslimin. Und sie liebt ihre Heimat Israel. Insgeheim würden
das viele arabische Muslime im Land so sehen, dies aber (noch) nicht
öffentlich sagen. Sie wisse aber von vielen jungen Arabern, welche die Moscheen verlassen, weil Hass gegen Juden geschürt wird.
Sarah Zoabi
Mehr
als eineinhalb Millionen Araber leben in Israel, was rund ein Fünftel der
Einwohner ausmacht – die meisten davon sind Muslime. Die Mehrheit von ihnen
bezeichnet sich in Umfragen als «stolze Einwohner» und das Leben im Land als
«gut» oder «sehr gut». Dies öffentlich zu sagen, ist aber für viele eher tabu.
Zu
den ersten arabisch-muslimischen Frauen, die sich ganz offen zu Israel
stellen, zählt Sarah Zoabi (46). Die Teilnehmerin an der Kochshow «MasterChef»
sprach vor der Jury ganz offen über ihre Liebe zu ihrem Land.
«Ich fühle mich frei»
Sie
sagt, zum Beispiel, dass sie in diesem Land ein emanzipiertes, freies Leben
führen könne. «In arabischen Staaten haben die Frauen nicht die gleichen
Rechte. Einzig in Israel haben Muslime, Christen, Drusen und Juden die gleichen
und vollen Rechte. Es ist das einzige freie und demokratische Land im Nahen
Osten», erklärte Sarah Zoabi im Gespräch mit der «Bild»-Zeitung.
Für
ihre Aussagen sei sie mehrfach angegriffen worden. Ihr Wunsch sei, dass der
Hass abgelegt wird. «Ich wuchs in einem Elternhaus auf, in dem die Juden
nicht gehasst wurden. Ich habe das meinen Kindern weitergegeben. Liebe und Frieden
beginnt mit den Eltern.»
Hass
werde beispielsweise durch die Imame in den Moscheen verbreitet. «Ich weiss von
vielen jungen Arabern, die deshalb nicht mehr in die Moschee gehen.»
Viele sehen es gleich
Laut Sarah Zoabi
sehen viele arabische Israeli das Ganze gleich wie sie. Viele hätten ihr dies
bestätigt, «sie lieben es, in Israel zu leben». In Spitälern arbeiten arabische
und jüdische Ärzte zusammen und das Miteinander geschieht ebenso an den
Universitäten und im Parlament.
In Bezug zur Gleichheit für alle Bürger würden die 22 arabischen Nationen von Israel lernen
können. «Israel will eine gute Beziehung mit allen haben, es streckt seine Hand
aus. Gleichzeitig hat das Land aber auch das Recht, sich zu verteidigen.»