Die türkische Invasion in Nordsyrien hat offensichtlich nicht nur das Ziel, die Kurden aus der Region zu vertreiben. Man hört immer wieder Meldungen von gezielten Angriffen auf Christen. Sie haben kaum noch Essensvorräte, in Kobane etwa nur noch eine Bäckerei.
Menschen flüchten in Syrien
Die Befürchtungen bewahrheiten sich: Die türkische Invasion in
Nordsyrien hat offensichtlich nicht nur das Ziel, die Kurden aus der
Region zu vertreiben. Wie die «Aktion für verfolgte Christen und Notleidende» AVC Schweiz berichtet, erhält das Hilfswerk immer wieder Meldungen von gezielten
Angriffen auf Christen. In Qamischli haben türkische Truppen bei ihrem
Angriff nicht Stellungen der kurdischen YPG, sondern christliche Kirchen
und Wohngebiete unter Beschuss genommen, wie Augenzeugen und Betroffene
berichten. Und es gibt eine steigende Anzahl ziviler Opfer aus
den christlichen Stadtteilen.
Kaum noch Essenvorräte
Die Christen in Kobane (Kurden
und Araber) sind vom gleichen Schicksal bedroht und müssen einmal mehr
mit Terror, Vertreibung, Gewalt und sogar Tod rechnen. Und das nur, weil
sie Christen sind! Die Stadt und die umliegende Region sind umzingelt
und es sind nur noch Essensvorräte für wenige Wochen vorhanden. AVC Schweiz konnte 170 Christen aus Kobane rechtzeitig in einen Unterschlupf
bringen, wo ihnen eine Delegation der französischen Armee zumindest
vorübergehend Schutz bieten kann.
Die dortige Bäckerei, die von AVC Schweiz geführt ist, ist die
einzige in Kobane noch funktionierende Anlage, die derzeitig das
Überleben der Menschen ermöglicht. Mitarbeiterinnen wurden in
Sicherheit gebracht oder sind geflohen. Einige freiwillige Personen
helfen, die Produktion am Laufen zu halten und weiterhin rund mindestens
30'000 Brote pro Tag zu backen.
Um Schutz beten
AVC Schweiz bittet die Christen weltweit, im Gebet für
die betroffene kurdische Bevölkerung einzustehen, speziell für die Christen,
welche besonders stark bedroht und im Visier der Attacken sind. Beten Sie
um Schutz für die Mitarbeiter vor Ort, dass die Bäckerei ihren Betrieb
aufrechterhalten kann und dass Nachschub an Nahrungsmitteln irgendwie
nach Kobane gebracht werden kann.