Nach jahrelanger
Feindschaft gegenüber Israel normalisiert der Sudan seine Beziehung mit Israel.
Damit folgt dieser ostafrikanische Staat dem Beispiel von Bahrain sowie den
Vereinigten Arabischen Emiraten. Letztere forschen nun bereits gemeinsam mit
Israel in Sachen Corona.
Flagge von Sudan (Bild: Wikipedia)
Israels Premierminister Benjamin
Netanjahu erinnerte daran, dass die
Arabische Liga 1967 in Khartum auf einem Treffen festgelegt hatte, kein Abkommen mit Israel abzuschliessen. Dies
ist nun Makulatur geworden. Netanjahu: «Heute hat Khartum 'Ja' gesagt zum
Frieden mit Israel, 'Ja' zur Anerkennung Israels und 'Ja' zur Normalisierung
der Beziehungen mit Israel.»
In den letzten Monaten durchlief der
Sudan eine beachtliche Wandlung. Unter anderem wurde im Juli die 1991 von Diktator
Omar al-Bashir eingeführte Todesstrafe bei Abfall vom Islam aus dem
Strafgesetzbuch getilgt.
Und im September beschloss die
Regierung, den Islam als Staatsreligion abzuschaffen, um die Trennung von Staat
und Religion zu ermöglichen. Der sudanesische Premierminister Abdalla
Hamdok wies darauf hin, dass man auf internationale Beziehungen hinarbeiten wolle,
die dem Volk am besten dienen.
«Was unserem Volk am besten dient»
UNO-Generalsekretär: António Guterres
Und UNO-Generalsekretär António Guterres
drückt seine Hoffnung aus, «dass das Abkommen die Zusammenarbeit fördern, die
Wirtschafts- und Handelsbeziehungen stärken und neue Möglichkeiten zur
Förderung von Frieden und wirtschaftlichem Wohlstand am Horn von Afrika und im
Nahen Osten eröffnen wird».
Das Abkommen legt fest, dass Israel dem
Sudan technologische und landwirtschaftliche Hilfe leisten wird. Auch
sudanesische Flüchtlinge, die infolge des zweiten sudanesischen Bürgerkriegs
und des Darfur-Konflikts nach Israel gekommen sind, können in der kommenden
Woche in ihr Land zurückkehren.
Florierende Beziehung zwischen VAE und
Israel
Den gleichen Schritt wie der Sudan
gingen unlängst die Vereinigten Arabischen Emirate. Die Ernährungssicherheit
entwickelt sich zu einem Schlüsselbereich, in dem die VAE von israelischem Fachwissen
profitieren. Denn die Golfstaaten importieren mehr
als 90 Prozent ihrer Nahrungsmittel. Dies erregte bereits seit langem Besorgnis. Gerade die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Transport-Unterbrechungen
zeigten, wie fragil die Lage ist.
«Die Golfstaaten sehen, wie wir in der
Wüste Gemüse produzieren; sie sind sehr beeindruckt und suchen selbst nach solcher
Technologie», beobachtet Edouard Cukierman, Vorsitzender des «Cukierman
Investment House» und geschäftsführender Gesellschafter des «Catalyst Fund». Er
und leitende Partner seiner in Tel Aviv ansässigen Firma trafen sich kürzlich
mit Hamed Ahmed Ali, dem CEO von «Nasdaq Dubai» und der lokalen Börse, um die
Möglichkeiten für israelische Unternehmen zu erörtern. «Ein Thema, das immer
wieder zur Sprache kam, war die Ernährungssicherheit.»
Arabische Halbinsel könnte blühen
Etablierte israelische Unternehmen in
Bereichen wie Präzisionslandwirtschaft und Bewässerung, Saatgutaufbereitung,
Meerwasserentsalzung und Solarenergie könnten rasch einsteigen und
Partnerschaften mit VAE-Startups eingehen.
«Wir haben 200 Unternehmen
identifiziert, die unseres Erachtens in den Sektor der Ernährungssicherheit
passen, und wir werden etwa 20 auswählen, die eine grosse Chance haben, in den
VAE tätig zu werden», sagt Cukierman.
Der in Abu Dhabi ansässige Investor
Ahmed Nasser Al Nowais bestätigt, dass die lokale Produktion von Lebensmitteln
höchste Priorität hat. Sein Land hofft, israelische Methoden zu integrieren. «Sie
haben mehr ausgezeichnete Ideen, als ich je von einem Land gesehen habe.»
Gemeinsame Corona-Forschung
Bereits in die Wege geleitet wurde
eine gemeinsame Corona-Forschung, dazu unterzeichnete APEX,
die nationale Investigationsgesellschaft der Emirate, mit der israelischen
Tera-Gruppe ein Abkommen (Livenet berichtete). Hierbei
soll am Corona-Virus geforscht werden, unter anderem soll ein Testgerät für das
Virus konstruiert werden.
Neben dem Wirtschaftsabkommen wurde
zudem eine wissenschaftliche Kooperation zwischen dem
Weizmann-Institut und der Mohamed bin Zayed University of Artificial
Intelligence festgelegt. Dies um in Sachen Künstliche Intelligenz gemeinsam zu
forschen.
Datum:
06.11.2020 Autor: Daniel Gerber Quelle: Livenet / United with Israel / Evangelical Focus / Israel heute / 20 Minuten / NZZ
Kommentare
Submitted by pisteuo on 7. November 2020 - 10:07.
Auch dies gehört zum Erbe von Donald Trumps Aussenpolitik (auch wenn Sudan nicht ganz aus freien Stücken handelte - sie wollten von der Liste der Terrorstaaten runter). Es scheinen noch weitere Golfstaaten auf den Zug aufspringen zu wollen, bevor Trump weg ist. Falls Biden die Dinge knallhart ändern wird, müssen Israel und seine neuen Freunde ihre Errungenschaften ohne amerikanische Hilfe beisammen halten. Gott kann aber auch diesen Mann gebrauchen. Beten wir für seine Sinnesänderung. Auch Amerika als Land braucht Gebet, wo gerade eine Staatskrise droht.
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