Angesichts des rasanten Erfolges der Social Media und der Krise im Zeitungswesen gibt der deutsche Medienwissenschaftler Wolfgang Stock selbst renommierten Tageszeitungen langfristig keine Überlebenschance. Stock war Hauptreferent am Medientag der Schweizerischen Evangelischen Allianz (SEA).
Anhand eindrücklicher Beispiele belegte Wolfgang Stock, Professor an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt, die Krise der gedruckten Presse. Die Welt der «Social Media» werde immer bedeutender für die Kommentierung und oft auch für die Prägung von gesellschaftlichen und politischen Ereignissen. Über diese stolperte der deutsche Politstar zu Guttenberg, wurden die Revolutionen in Tunesien oder in Ägypten eingeläutet oder wurde von der ersten Stunde an über die Reaktorkatastrophe von Fukushima berichtet.
Wikipedia ist die Enzyklopädie von heute
Der Herausforderung von Facebook, Twitter oder Youtube haben sich auch christliche Gemeinden und Organisationen zu stellen, sagte Stock. Er unterstrich die Bedeutung und die Chancen der Mitarbeit im weltweit genutzten Online-Lexikon Wikipedia: «Alle informieren sich in Wikipedia», und: «Wikipedia hat immer Recht», so Stock. Bei wichtigen Themen zum christlichen Glauben könnten Christen hier mit ihrem Wissen korrigierend eingreifen.
Mutig mitreden
Markus Baumgartner, PR-Profi und Kommunikationsberater, empfahl Kirchen und christlichen Organisationen einen mutigen und überlegten Einstieg in die Social Media wie dem Facebook. 95% der 15 bis 25-jährigen sind heute auf Facebook angemeldet. In vielen Organisationen werde die Bedeutung der neuen Kommunikationsarten noch unterschätzt. Es gebe aber auch Beispiele, wo Social Media bereits zu einer kleinen Erfolgsstory geführt habe, wie etwa bei der SMS- und Online-Seelsorge.
Arbeitsgemeinschaft Medien
Viele der 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmern jüngerer und älterer Generation kamen zur Überzeugung, an diesem abwechslungsreichen Tag Wichtiges und Praktisches für den beruflichen Alltag gelernt zu haben. Der Medientag in Winterthur wurde von der Arbeitsgemeinschaft Medien der Schweizerischen Evangelischen Allianz in Kooperation mit dem Medienunternehmen ERF durchgeführt.