Sechs Mitglieder der «Kelly Family» (Bild: Instagram)
Sechs Mitglieder der berühmten «Kelly
Family» haben sich zu einem Roadtrip für eine RTL-Dokumentationsreihe wieder
zusammengefunden. Dass die musikalische Familie immer mit dem christlichen
Glauben verbunden war, wird auch hier deutlich.
Die Musikband «The Kelly Family» bestand aus mehreren
Mitgliedern der irisch-amerikanischen Familie Kelly. Seit 1974 traten die
damals teilweise noch minderjährigen Geschwister regelmässig auf und performten
zusammen Folk-Pop-Hits.
Internationale und vor allem deutschlandweite
Bekanntheit erlangte die Familie in den 80er Jahren. In den 90ern feierten die
Kelly-Geschwister mit dem Titel «An Angel» ihren grössten kommerziellen Erfolg.
Dann zogen sich einige der mittlerweile erwachsenen Kinder der Familie Kelly
ins Privatleben zurück. Andere starteten mit Soloprojekten durch. Für die Serie
«The Kelly Family – Die Reise geht weiter», die derzeit auf RTL2 ausgestrahlt
wird, reisen sechs der ehemaligen Mitglieder an die Orte, die für die Band
wichtig waren.
Zur ursprünglichen Besetzung der berühmten
Familienband gehörten die Eltern Dan und Barbara-Ann Kelly, die mittlerweile
verstorben sind, sowie deren Kinder Caroline, Kathy, Paul, John, Patricia,
Jimmy, Joey, Barby, Paddy, Maite und Angelo. Für die Dokureihe, die bis Anfang
Oktober jeden Montagabend um 20:15 Uhr auf RTL2 läuft und auch online auf tvnow.de zu sehen ist,
machen Joey, Patricia, Jimmy, Kathy, Johnny und Paul einen Roadtrip zu den
wichtigsten Stationen ihrer langen Karriere. Dabei sprechen sie auch über den
Burnout und wie sich die Familie auseinandergelebt hat. Das Zusammenkommen
diene auch als eine Art «Heilung» für offene Wunden, sagen sie.
«Jesus ist
mein Gott»
In der ersten Folge geht es zunächst darum, den alten
Doppeldeckerbus wieder fit zu machen, mit dem die Familie damals durch Europa
gereist ist, um Musik zu machen. Als erstes geht die Reise nach Rom. Joey
erklärt: «1976 haben wir in Rom angefangen, auf der Strasse zu spielen. Das war
der Beginn.» Auf dem Petersplatz sagt Jimmy: «Wir sind alle getauft,
katholisch, aber mittlerweile hat jeder von uns eine andere Herangehensweise
und verfolgt vielleicht nicht mehr den traditionellen katholischen Weg. Ich
persönlich bin schon katholisch, auch im traditionellen Sinn.»
An seinen Bruder Joey gewandt sagt er: «Was ist dein
Weg, erzähl mal! Ist Geld dein Gott? Wer ist dein Gott?» Joey antwortet: «Jesus
ist mein Gott.» Daraufhin umarmen sich die beiden, die nur anderthalb Jahre
auseinander sind und sich immer als Lieblingsbrüder in der Familie sahen, und
beiden kommen die Tränen. Jimmy muss lange schluchzen. Joey sagt später dazu:
«Dieser Moment war sehr emotional, das hatte ich nicht erwartet. Er hat mir
diese Frage noch nie vorher gestellt.»
Den Glauben
wiedergefunden
In der zweiten Folge spricht Johnny Kelly darüber, wie
dankbar er ist, der Musikgruppe angehört zu haben. Er habe Berichte von Fans
erhalten, die durch die Musik der Kellys wieder neue Hoffnung erhalten hatten,
manche sagten, die Musik habe sie von Selbstmordgedanken abgebracht. «Das ist
für mich Erfolg», sagt Johnny unter Tränen. «Es ist egal, ob da nur zwei
Menschen vor mir stehen oder 250. Ich bin ein Teil dieser kleinen Hoffnung.» Er
fügt hinzu: «Meine Eltern hatten Recht. Sie wussten schon sehr früh, was die
Kelly-Family bedeutet, auch für die Welt und für viele Menschen. Als wir jung
waren, haben wir das nicht verstanden, jetzt verstehe ich es.»
Auf der Reise nicht dabei ist Michael Patrick «Paddy» Kelly,
der als Solokünstler weltweit auftritt. In Interviews berichtete er, dass er
sich trotz des materiellen Reichtums innerlich leer gefühlt habe. Er begab sich
auf eine Suche nach Gott. Als die noch immer erfolgreiche, aber inzwischen auf
sechs Bandmitglieder geschrumpfte Kelly Family 2004 Verträge für die USA und
Japan auf den Tisch bekam, zog Paddy die Reissleine und entschloss sich,
stattdessen auf unbestimmte Zeit ins Kloster zu gehen. Nach seinem Austritt aus
dem Kloster im Jahr 2010 veröffentlichte er ein christliches Album mit dem
Titel «Ruah» (Hebräisch für Geist Gottes).
Seine Schwester Patricia sagte in einem Interview vor
ein paar Jahren, Jesus habe ihr geholfen, die schwierigste Zeit ihres Lebens zu
überstehen. Damals litt sie an einer Rückenmarkserkrankung, die sie lähmte. So
begann sie, christliche Bücher zu lesen, entdeckte die Bibel. Später litt sie
an Brustkrebs. Über den Kampf gegen die Krankheit und andere Tiefen, aber auch
über ihren wiedergefundenen Glauben schrieb sie ein Buch. Die Bibel sei zu
ihrem Lieblingsbuch geworden, sie
lese jeden Abend darin, sagte sie.